Papst: Jeder hat das Recht auf eine „unterstützende Entwicklung“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die Veranstaltung findet derzeit in der „Casina Pio IV“ in den Vatikanischen Gärten statt. Bei dieser Gelegenheit werden drei Vertreter der drei abrahamitischen Religionen den sogenannten „Römischen Aufruf zur KI-Ethik“ unterzeichnen. Es handelt sich hierbei um ein Dokument, das im Rahmen der Päpstlichen Akademie für das Leben im Februar 2020 erstellt und von der RenAIssance-Stiftung herausgegeben wurde, um eine ethische Entwicklung der künstlichen Intelligenz zu fördern und zu vertiefen.
Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben und Hauptinitiator des Aufrufs, wird Oberrabbiner Eliezer Simha Weisz (Mitglied des Rates des Oberrabbinats von Israel) und Scheich Abdallah bin Bayyah (Präsident des Friedensforums von Abu Dhabi und Vorsitzender des emiratischen Scharia-Fatwa-Rates) bei der offiziellen Unterzeichnung des Dokuments begleiten.
„Eure Übereinstimmung bei der Förderung einer Kultur, die diese Technologie in den Dienst des Gemeinwohls aller und der Pflege des gemeinsamen Hauses stellt, ist beispielhaft für so viele andere“, sagte der Papst bei der Audienz der Delegation im Vatikan. Das Treffen fand an diesem Dienstagmittag statt.
Niemand darf aufgeschlossen werden
„Jeder Mensch muss in den Genuss einer menschlichen und solidarischen Entwicklung kommen können, ohne dass jemand ausgeschlossen wird“, sagte der Papst zu den Anwesenden, darunter auch Erzbischof Paglia, der die Teilnehmer begrüßte. Für den Papst besteht „die Notwendigkeit, wachsam zu sein und darauf hinzuwirken, dass der diskriminierende Einsatz dieser Instrumente nicht auf Kosten der Schwächsten und Ausgegrenzten geht“. Und fügte an: „Denken wir immer daran, dass die Art und Weise, wie wir die Letzten und Geringsten unter unseren Brüdern und Schwestern behandeln, uns zeigt, welchen Wert wir im Menschen erkennen.“
Geschwisterlichkeit unter allen sei die Voraussetzung dafür, dass die technologische Entwicklung auch in den Diensten der Gerechtigkeit und des Friedens überall auf der Welt stehe, erläuterte der Pontifex. „Wir alle sind uns bewusst, dass künstliche Intelligenz in jedem Aspekt des täglichen Lebens, sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Bereich, zunehmend präsent ist. Sie beeinflusst die Art und Weise, wie wir die Welt und uns selbst verstehen. Die Innovationen in diesem Bereich führen dazu, dass diese Instrumente immer mehr die menschliche Tätigkeit und sogar die menschlichen Entscheidungen bestimmen. Ich ermutige Sie daher, in diesem Bemühen fortzufahren“, so der Papst abschließend.
(vatican news)
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