Papst: Kirche „träumt“ von einer geschwisterlichen Welt

Mario Galgano - Vatikanstadt

OPAM, ein Akronym für Opera di Promozione dell'Alfabetizzazione nel Mondo (Werk zur Förderung der Alphabetisierung in der Welt), ist eine überparteiliche, christlich inspirierte Vereinigung mit Sitz in Rom. Die gemeinnützige Organisation verfolgt bürgerliche Ziele der sozialen Solidarität und der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Alphabetisierung. Das Werk wurde vor 50 Jahren gegründet, wie der Papst in seiner Ansprache betonte, bevor er auf die Bedeutung der fünften Enzyklika seines Vorgängers Pauls VI. einging, der kurz vor der Gründung von OPAM über die Entwicklung der Völker geschrieben hatte:

„Der ,Traum´ von Populorum progressio ist der gleiche wie der der Enzyklika Fratelli tutti. Es ist der Traum der Kirche, oder besser gesagt, der Traum Gottes, der eine geschwisterliche Welt will. Ich danke euch, weil ihr mit eurem täglichen Engagement dazu beitragt, diesen Traum ,der Brüderlichkeit und der sozialen Freundschaft, die sich nicht in Worten erschöpft (Fratelli tutti, 6), zu verwirklichen. Wenn ihr in Zusammenarbeit mit den vielen Missionaren, die vor Ort im Einsatz sind, ein Bildungsprojekt, eine Schulförderung oder eine Fernadoption möglich macht, tragt ihr dazu bei, eine offene Welt zu schaffen, in der alle auf ihrem Lebensweg begleitet werden - und das nicht nur, um ihre Grundbedürfnisse zu decken, sondern damit sie ihr Bestes geben können.“

Die Audienz im Vatikan

Hinausgehen

Deshalb bat Franziskus die Gäste im Vatikan, „hinaus zu gehen“ und „die Qualität ihrer Arbeit hoch zu halten“, damit sie immer wirksam sei. Abschließend fügte er noch an:

„Füllt diesen Traum mit dem Saft des Evangeliums, damit der Heilige Geist die Inspiration, die Motivation und den Stil eures Einsatzes lebendig hält. Die Gottesmutter begleite euch und schenke euch den freudigen Willen, den vielen Situationen entgegen zu gehen, in denen man eure Hilfe braucht. Von Herzen segne ich euch und alle, die mit OPAM zusammenarbeiten!“

Hintergrund

Das Werk zur Förderung der Alphabetisierung in den benachteiligten Regionen der Welt (OPAM) wurde 1972 von Don Carlo Muratore gegründet. Nachdem er nach einer langen Mission in Venezuela, wo er aus erster Hand erfahren hatte, dass die Hauptursache für die extreme Armut in den Ländern des Südens der Welt in der absoluten Unwissenheit und im Analphabetismus der Bevölkerung liegt, nach Italien zurückgekehrt war, beschloss er, die OPAM zu gründen: eine neue  neue Art und Weise, Menschen zu helfen, indem man ihnen Zugang zu Bildung und damit Rechte verschafft.

(vatican news)

Die Audienz im Vatikan