Kommunikations-Botschaft des Papstes: Mit dem Herzen sprechen

In einer Kommunikation, die mit dem Herzen geschieht, könne auch die manchmal unbequeme Wahrheit gesagt und jeder  Desinformation entgegengetreten werden, zeigt sich Franziskus in seiner Botschaft überzeugt. Gleichzeitig mit der Botschaft hat der Vatikan ein Video veröffentlicht, in dem die Botschaft in Gebärdensprache dargestellt wird.

Nach Ansicht des Papstes liegt die Verantwortung für eine Kommunikation „mit offenem Herzen und offenen Armen“ nicht nur bei denjenigen, die im Informationssektor arbeiten, sondern bei jedem einzelnen: „Manchmal öffnet ein liebevolles Wort selbst in den verhärtetsten Herzen eine Bresche“, so seine Hoffnung.

Franz von Sales als Vorbild

Ein besonders faszinierendes Beispiel für diese Art von „Sprechen mit dem Herzen“ sei der heilige Kirchenlehrer Franz von Sales, so der Papst, der in diesem Zusammenhang darauf hinweist, dass sich in diesem Jahr dessen Proklamation zum Patron der katholischen Journalisten durch Pius XI. mit der Enzyklika Rerum omnium perturbationem zum hundertsten Mal jährt. Auch das Motto des diesjährigen Welttages orientiert sich an den Schriften des Kirchenlehrers. Jedes Jahr wird die Kommunikations-Botschaft des Papstes am Gedenktag des heiligen Genfer Bischofs veröffentlicht.

Dessen ausgiebiges Schaffen sollte auch in der aktuellen Kommunikationslandschaft als Vorbild dienen, betont Franziskus. Dabei gehe es einerseits darum, „mutig und frei“ die Wahrheit zu suchen und zu sagen, aber auch, der Versuchung zu widerstehen, „plakative und aggressive Ausdrücke zu verwenden“, so der Papst mit einem Seitenblick auf die aktuelle Kommunikation in sozialen Medien.

„Bestürzt, wie leichtfertig zur Zerstörung von Völkern aufgerufen wird“

Doch auch innerhalb der Kirche selbst sei eine einfühlsame, freie und gegenseitige Kommunikation nötig, gibt der Papst mit ausdrücklichem Bezug auf den Synodalen Prozess zu bedenken.

Eine entscheidende Rolle komme dieser Form der Kommunikation auch im Prozess des Friedensstiftens zu, betont Franziskus. Es brauche den Mut zum Risiko, um eine „gemeinsame Basis“ zu finden, auf der man einander begegnen könne: „Wie vor sechzig Jahren leben wir heute in einer dunklen Stunde, in der die Menschheit eine Eskalation des Krieges befürchtet, welche so schnell wie möglich eingedämmt werden muss, auch im Bereich der Kommunikation“. Man könne „nur bestürzt“ darüber sein, „wie leichtfertig zur Zerstörung von Völkern und Gebieten aufgerufen wird“, so der Papst mit Blick auf die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen.  

Jeder ist gefordert - besonders die Kommunikatoren

Weil der Virus des Krieges aus dem Inneren des Herzens komme, wüssten die Christen, dass zunächst die Bekehrung des Herzens entscheidend sei, betont Franziskus.  Diese Anstrengung obliege zwar jedem Einzelnen, doch sie erfordere insbesondere das „Verantwortungsbewusstsein der im Bereich der Kommunikation Tätigen“, damit sie ihren Beruf als „Sendung“ verstünden.

Der Welttag

Der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel wurde 1967 von Papst Paul VI. als Welttag der Massenmedien eingeführt. Er findet immer am Sonntag vor dem Pfingstfest statt, also am 7. Sonntag der Osterzeit. In Deutschland wird der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel als „Mediensonntag“ am 2. Sonntag im September begangen.

Die Botschaft

Jedes Jahr am 24. Januar veröffentlicht der Papst eine Botschaft zum kommenden Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Der 24. Januar ist der Festtag des heiligen Franz von Sales, der 1922 zum Patron der Journalisten ernannt wurde. Im Fokus steht immer ein bestimmtes Medienthema, das einen Denkanstoß geben soll. Das Thema des 57. Welttags der sozialen Kommunikationsmittel lautet: „Mit dem Herzen sprechen.“

(vatican news - cs)