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Ab 1870 verloren die Päpste mit der Eroberung des Kirchenstaates durch italienische Truppen ihre weltliche Macht und zogen sich in den Vatikan zurück (Bild: Das Governatorat) Ab 1870 verloren die Päpste mit der Eroberung des Kirchenstaates durch italienische Truppen ihre weltliche Macht und zogen sich in den Vatikan zurück (Bild: Das Governatorat) 

Radio-Akademie: „Die Friedensdiplomatie der Päpste“ - Folge 1

Unsere „Radio-Akademien“ bieten die Chance, ein interessantes Thema zu vertiefen. Immer sonntags bei uns - diesmal aufgrund der Papstreise am Dienstagabend. Außerdem, zeitlos gut: Auf CD bestellbar. Im Monat Februar beschäftigen wir uns damit, wie die Päpste seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für Frieden eintreten. Sendereihe von Christine Seuss.

Heute wie vielleicht nie zuvor in diesem neuen Jahrtausend ist in Europa das Schreckgespenst des Krieges wieder allgegenwärtig. In den Nachrichten hört man eine beunruhigende Neuigkeit nach der anderen, während grausame Bilder - etwa aus der Ukraine - sprachlos machen. Nicht wenige Augen richten sich nach Rom, auf den Papst - in der Hoffnung, dass er sich als moralische Größe Gehör verschaffen kann in den Räumen, in denen auf dem Reißbrett der Krieg geplant und von denen aus mit kalter Grausamkeit kommandiert wird. Mit seinen in der Tat praktisch unermüdlichen Friedensappellen, mit denen er um Frieden in der gemarterten Ukraine bittet, aber auch an die „vergessenen Kriege“ in diesem „Dritten Weltkrieg in Stücken“ erinnert, befindet sich Papst Franziskus in bester Tradition seiner Vorgänger.

20.09.1870: Die Bresche in der Porta Pia führte zur Einnahme des päpstlichen Roms durch die italienischen Einheitstruppen
20.09.1870: Die Bresche in der Porta Pia führte zur Einnahme des päpstlichen Roms durch die italienischen Einheitstruppen

Wie sie angesichts der verschiedenen Konflikte in den einzelnen Epochen um Frieden geworben und sich hinter den Kulissen auch konkret dafür eingesetzt haben, aber auch, wie die Päpste letztlich zu einer international ernst zu nehmenden moralischen Institution geworden sind, wollen wir uns in dieser Radio-Akademie „Der Schrei nach Frieden: Die Friedensdiplomatie der Päpste“ näher ansehen.

Hier ein Ausblick auf unsere neue Radio-Akademie „Der Schrei nach Frieden: Die Friedensdiplomatie der Päpste“

Dabei helfen uns Experten wie Johan Ickx, seines Zeichens Direktor des historischen Archivs der Abteilung für die Beziehungen zu den Staaten des Staatssekretariats des Heiligen Stuhls, und Jörg Ernesti, Priester, Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Katholischen Theologischen Fakultät der Universität Augsburg und Autor des Buches „Friedensmacht. Die vatikanische Außenpolitik ab 1870“.

Papst Leo XIII.
Papst Leo XIII.

1870 stellt insofern einen Ausgangspunkt dar, als damals der Kirchenstaat aufgelöst wurde und das Exil der Päpste im Vatikan begann. Neue Lösungen und auch Verhaltensweisen mussten her. Dies erkannte Leo XIII., der im Konklave vom Februar 1878 zum Nachfolger von Papst Pius IX. gewählt worden war. Mit ihm beginnt eine neue Art der Außenpolitik, die den Papst und seine Nachfolger als moralische und überparteiliche Instanz etablieren sollte.

In der ersten Folge unserer Radioakademie beschäftigen wir uns mit den Grundzügen der neuen päpstlichen Politik, bis hin zu Benedikt XV., dessen Einsatz als „Friedenspapst“ dazu beitrug, dass sein späterer Nachfolger Benedikt XVI. diesen Namen gewählt hatte. Wie die Traditionslinie, die diese ersten Päpste der neueren Geschichte begründet hatten, sich durch die Pontifikate ihrer Nachfolger ziehen wird, werden wir in den kommenden drei Folgen der Februar-Radioakademie weiter vertiefen.

(vatican news - cs)

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07. Februar 2023, 10:25