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Gebetsanliegen: Für Opfer von Missbrauch

Im Monat März bringt Franziskus seine Sorge um die Opfer von Missbrauch zum Ausdruck und ruft zur schonungslosen Aufdeckung dieser Verbrechen auf. „Die Bitte um Verzeihung gegenüber den Opfern ist etwas Gutes, aber sie sind es, die bei allem im Mittelpunkt stehen müssen,“ so der Appell des Papstes in seinem jüngsten Gebetsvideo.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Dass der Schmerz von Missbrauchsopfern Papst Franziskus ein besonderes Anliegen ist, hat nicht zuletzt auch der 2019 angestoßene Kinderschutzgipfel im Vatikan gezeigt. In seinem diesmonatigen Gebetsvideo stellt er nun fest, dass es nicht ausreiche, um Vergebung zu bitten.

„Ihr Schmerz, ihre seelischen Schäden können zu heilen beginnen, wenn sie Antworten finden: konkrete Maßnahmen, um Wiedergutmachung für die erlittenen Gräueltaten zu leisten und zu verhindern, dass sie sich wiederholen,“ betont das Kirchenoberhaupt und ruft zur schonungslosen Aufklärung von Missbrauch auf:

„Die Kirche kann nicht versuchen, die Tragödie des Missbrauchs, welcher Art auch immer er sein mag, zu vertuschen. Auch der Missbrauch in der Familie, in Vereinen oder in anderen Einrichtungen darf nicht vertuscht werden.“

Die Kirche müsse mit gutem Beispiel vorangehen und sichere Räume anbieten, um den Opfern zuzuhören, sie psychologisch zu begleiten und zu schützen.

„Beten wir für alle, die an Verletzungen leiden, die ihnen von Mitgliedern der Kirche zugefügt wurden; mögen sie auch innerhalb der Kirche eine konkrete Antwort auf ihren Schmerz und ihre Leiden finden,“ so die abschließende Bitte des Papstes in dem Video mit hohem Symbolwert.

Das Video

Die Sorge des Papstes um die Opfer und sein Aufruf, Missbrauchsfälle aufzudecken, werden in diesem Monat von einem Animationsvideo begleitet, das das Weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes zusammen mit dem italienischen Künstler Hermes Mangialardo erstellt hat. Das Video setzt auf einen Hell-Dunkel-Kontrast, der die Einzigartigkeit jedes menschlichen Lebens und das tiefe Leid herausstellt, das durch Gewalt verursacht wird. An den Wänden eines dunklen Hauses, in dem schwere Vorhänge den Einfall von Licht verhindern, hängen Bilder, die symbolisieren, dass jedes Leben ein Kunstwerk ist. Auf den teils detaillierten, teils von Kinderhand skizzierten Gemälden sind Blumen dargestellt, die der Mangel an Licht verwelken lässt. Sie hängen in verschiedenen Räumen des Hauses, denen eines gemeinsam ist: sie werden von tiefer Dunkelheit beherrscht - bis die Vorhänge auf einmal zerrissen werden und endlich wieder Licht die Zimmer durchfluten kann. Die Sonnenstrahlen erhellen nicht nur das ganze Haus, sondern lassen auch die verwelkten Blumen zu neuem Leben erwachen, die nun beginnen, sich langsam wieder aufzurichten.

Hintergrund

Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des „Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. In kurzen Videos geht Franziskus jeden Monat auf eine der Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche aktuell stehen. Seit 2016 wurde das Papst-Video in den sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 182 Millionen Mal aufgerufen und in mehr als 23 Sprachen übersetzt.

Zum Nachhören

 

(vaticannews – skr)

 

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02. März 2023, 16:00