Papst in Gemelli-Klinik: Dank für Nähe und Gebet
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt *
„Nach dem Frühstück hat er (Papst Franziskus, Anm. d. Red.) einige Zeitungen gelesen und seine Arbeit wiederaufgenommen. Vor dem Mittagessen hat er die Kapelle des Privatzimmers besucht, wo er betete und die Eucharistie empfangen hat", heißt es weiter in der Mitteilung aus dem Vatikan.
Am Mittwochmorgen hatte Franziskus seine übliche Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten. Später teilte das vatikanische Presseamt mit, der 86-Jährige sei nachmittags zu „geplanten Untersuchungen“ in die Gemelli-Klinik am Stadtrand von Rom gebracht worden. Weitere Mitteilungen gaben dann eine Atemwegsinfektion bekannt und dass Franziskus ein paar Tage im Krankenhaus bleiben werde.
Am Donnerstagvormittag ist die Lage vor dem Gemelli-Klinikum relativ ruhig; es sind einige Medienleute, Kamerateams und Reporter dort, um zu berichten und Stimmen der Menschen vor Ort einzufangen. Ein Übertragungswagen des öffentlich-rechtlichen italienischen Fernsehsenders RAI steht vor dem Haupteingang. Auch ein Polizeiauto ist am Eingangstor des Uniklinikums auf Posten.
Keine Infos zu Karwoche und Osterfeierlichkeiten
Ob Franziskus zum Palmsonntag zurück im Vatikan sein wird, geht aus den Mitteilungen nicht hervor. In den Kar- und Ostertagen sind eigentlich zahlreiche Liturgiefeiern mit dem Papst im Vatikan geplant. Das Kirchenoberhaupt war bereits 2021 einige Tage in der Gemelli-Klinik; Grund war eine Darmoperation. Franziskus feierte während seines Klinikaufenthalts damals das sonntägliche Mittagsgebet vom Fenster der Klinik statt vom Fenster des Petersplatzes. Aufgrund von Knieproblemen sitzt der Papst seit Mai 2021 bei öffentlichen Terminen häufig im Rollstuhl.
Die Gemelli-Klinik ist seit Jahren für die Behandlung von Päpsten zuständig. Papst Johannes Paul II. wurde dort nach dem Schusswaffenattentat auf dem Petersplatz notoperiert; auch später war der polnische Papst immer mal wieder im Gemelli - bis zu seinem Lebensende im Jahr 2005. Es gibt in der Klinik einen extra Papst-Trakt mit Wohnzimmer, Besprechungsraum, Sekretariaten und einer Privatkapelle.
Gebete und Anteilnahme
Weltweite Reaktionen
In den sozialen Netwerken tummeln sich ebenfalls Glückwünsche von Privatpersonen, Kirchenleuten oder bekannten Persönlichkeiten. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella äußerte sich bei einem Termin in Italien und schickte „die warmherzigsten Grüße an Papst Franziskus, mit dem Wunsch, wieder völlig gesund zu werden."
Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Zypern, Georgios, äußerte in einem Brief der Vatican News/Radio Vatikan vorliegt, ebenfalls Wünsche einer schnellen und vollständigen Genesung. Brasiliens katholische Bischöfe teilten am Donnerstag mit, die Bischofskonferenz schließe sich all jenen an, die in diesen Tagen für die Gesundheit von Papst Franziskus beten. „Möge die Jungfrau und Mutter von Aparecida beim lieben Gott Fürsprache einlegen, um den Heiligen Vater bei der Führung der Kirche immer mehr zu stärken", heißt es in der Mitteilung der Conferência Nacional dos Bispos do Brasil (CNBB). Der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM (Consejo Episcopal Latinoamericano) rief dazu auf, die Gebete für Papst Franziskus und seine Gesundheit zu verstärken. CELAM bittet laut einer Mitteilung die Jungfrau Maria von Guadalupe um Fürsprache, die Gesundheit von Papst Franziskus vollständig wiederherzustellen.
Papst bedankt sich per Tweet
Diesen Donnerstagnachmittag äußerte sich dann auch das Kirchenoberhaupt selbst um sich zu bedanken. Dazu nutzte Papst Franziskus seinen offiziellen Twitterkanal. „Ich bin berührt von den vielen Nachrichten, die ich in diesen Stunden erhalten habe, und spreche allen meine Dankbarkeit für ihre Nähe und ihr Gebet aus", heißt es in der Kurzbotschaft, die auf dem deutschsprachigen Account @pontifex_de gegen 13.30 Uhr veröffentlicht wurde.
* - Aktualisiert am 30. März 2023, um 18.30 Uhr -
(vatican news/pm/diverse - sst)
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