Papst: „Für eine Kultur der Gewaltlosigkeit“
Das betont der Papst in seinem Gebetsanliegen für den April, welches der Vatikan an diesem Donnerstagnachmittag in Form einer Videobotschaft veröffentlichte. Darin nimmt der Papst Bezug auf die Friedensenzyklika des heiligen Johannes XXIII., die am 11. April 1963 zur Zeit des Kalten Krieges erschien.
„Ohne Gewalt zu leben, zu sprechen und zu handeln - das bedeutet weder aufzugeben noch zu verlieren oder auf etwas zu verzichten. Es bedeutet, alles zu erreichen. Wie der heilige Johannes XXIII. vor 60 Jahren in der Enzyklika Pacem in Terris sagte, ist Krieg Wahnsinn, er widerspricht jeder Vernunft“, so Papst Franziskus. „Jeder Krieg, jede bewaffnete Konfrontation, endet immer mit einer Niederlage für alle.“
Eindringlich ruft der Papst dazu auf, einen anderen Weg, den Weg der Gewaltlosigkeit einzuschlagen: „Lasst uns eine Kultur des Friedens entwickeln. Denken wir daran, dass selbst in Fällen von legitimer Selbstverteidigung der Frieden das Ziel ist. Und dass ein dauerhafter Frieden nur ein Frieden ohne Waffen sein kann“, so Franziskus, der hier aktuelle Konflikte in der Welt nicht namentlich nennt.
Gewaltlosigkeit als Richtschnur des Handelns
Es brauche einen neuen Stil des Friedens im großen wie kleinen Maßstab, schärft Franziskus in seiner Videobotschaft ein: „Machen wir die Gewaltlosigkeit sowohl im Alltag als auch in den internationalen Beziehungen zur Richtschnur unseres Handelns. Und beten wir, dass sich Frieden und Gewaltlosigkeit dadurch ausbreiten, dass sowohl Staaten als auch die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft den Gebrauch von Waffen einschränken.“
In dem Video wechseln sich Videoausschnitte von Papst Franziskus mit Sequenzen aus verschiedenen Weltgegenden ab, wo heute Gewalt und Zerstörung herrschen: zu sehen sind etwa Kriegsfolgen in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch der friedliche Einsatz von Helfern, die in schwierigen Kontexten vermitteln und Verletzten helfen. In jede Szenerie ist in schwarz-weiß via Bildmontage ein Porträt von „Botschaftern des Friedens“ wie dem heiligen Johannes XXIII., Mahatma Gandhi, Martin Luther King und der heiligen Teresa von Kalkutta projiziert.
60 Jahre Pacem in terris
Die Enzyklika „Pacem in terris“ von Johannes XXIII. (veröffentlicht am 11. April 1963) geht von den vier wesentlichen Prinzipien Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit als Grundpfeiler des Friedens aus. Der damalige Papst führte darin aus, dass Konflikte nicht durch Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen seien. Das Schreiben, das sich „an alle Menschen guten Willens“ richtete, erschien zwei Jahre nach Errichtung der Berliner Mauer und wenige Monate nach der Kubakrise.
Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des „Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. In kurzen Videos geht Franziskus jeden Monat auf eine der Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche aktuell stehen. Seit 2016 wurde das Papst-Video in den sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 182 Millionen Mal aufgerufen und in mehr als 23 Sprachen übersetzt.
(vatican news – pr)
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