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Papst: Falsche Vorstellung von Sexualität verursacht Gewalt

Eine der Hauptursachen der Tragödie der Gewalt zwischen Partnern ist der falsche Umgang mit Sexualität. Davon ist Papst Franziskus überzeugt, wie er in einer Botschaft an einen Kongress mitteilt.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Er denke an die Geißel der Frauenmorde, so Franziskus in seiner Botschaft an die Teilnehmer des internationalen Kongresses der WOOMB zum Thema „Die Billings-Revolution 70 Jahre später: vom Wissen über die Fruchtbarkeit zur personalisierten Medizin“. Bei der Billingsmethode (benannt nach einem australischen Ärztepaar) lassen sich durch die Beobachtung des Scheidensekrets die fruchtabren Tage der Frau bestimmen. Die Methode kann so zur natürlichen Familienplanung eingesetzt werden. Die Billings-Methode sei ein „Bildungsweg“ zur menschlichen Sexualität, formulierte der Papst.

Ein falsches Sexualverhalten sei meist eine der Hauptursachen für Gewalt – insbesondere gegen Frauen, so der Papst in seinem Schreiben. In der Tatsache, dass „wir den Zusammenhang zwischen der Sexualität und der grundlegenden Berufung eines jeden Menschen zur Selbsthingabe aus den Augen verlieren, die in der ehelichen und familiären Liebe eine besondere Erfüllung findet“.

Korrekte sexuelle Aufklärung nötig

Der Papst definierte eine korrekte sexuelle Aufklärung als „eine Dringlichkeit, die die Kirche und alle, die sich um das Wohl der Person und der Gesellschaft sorgen, herausfordert und die konkrete, kreative und mutige Antworten erwartet“, wie in Amoris laetitia hervorgehoben wird. „Nach der so genannten sexuellen Revolution, die die Tabus gebrochen hat, ist eine neue Revolution der Mentalität notwendig“, appellierte Franziskus: „Die Schönheit der menschlichen Sexualität entdecken, indem man im großen Buch der Natur blättert; lernen, den Wert des Körpers und der Zeugung des Lebens zu achten, mit Blick auf authentische Erfahrungen der familiären Liebe.“

„Eine einfache Methode, die Paaren zur Verfügung steht, um die Fruchtbarkeit auf natürliche Art und Weise zu erkennen, und die ein wertvolles Instrument für die verantwortungsbewusste Handhabung von Fortpflanzungsentscheidungen darstellt.“ So definiert der Papst in seiner Botschaft an die Teilnehmer des internationalen Kongresses der WOOMB die vom Ehepaar Billings entwickelte Methode, die laut Franziskus „aktuelle und grundlegende Anregungen und Überlegungen bietet, die aufgegriffen und vertieft werden sollten“. Darunter sei etwa die „Erziehung zum Wert der Körperlichkeit, eine integrierte und ganzheitliche Sicht der menschlichen Sexualität, Sorge für die Fruchtbarkeit der Liebe, auch wenn sie nicht fruchtbar ist, die Kultur der Lebensbejahung und das Problem des demographischen Zusammenbruchs“.

„Billings-Revolution“ ist weiterhin hilfreich

Die so genannte „Billings-Revolution“, so die These des Papstes, „hat ihre ursprüngliche Stoßrichtung nicht erschöpft, sondern ist weiterhin eine Ressource für das Verständnis der menschlichen Sexualität und für die volle Würdigung der beziehungsmäßigen und generativen Dimension des Paares“. „Eine ernsthafte Erziehung in diesem Sinne scheint heute notwendig zu sein, in einer Welt, die von einer relativistischen und trivialen Sicht der menschlichen Sexualität beherrscht wird“, so der Appell von Franziskus: „Sie verlangt stattdessen, im Rahmen einer anthropologischen und ethischen Perspektive betrachtet zu werden, in der die Fragen der Lehre ohne unzulässige Vereinfachungen oder starre Verschlüsse vertieft werden.“

Insbesondere, so der Papst weiter, „ist es gut, sich immer den untrennbaren Zusammenhang zwischen der einheitsstiftenden und der fortpflanzungsfördernden Bedeutung des ehelichen Aktes vor Augen zu halten. Die erste drückt den Wunsch der Eheleute aus, eins zu sein, ein Leben zu sein; die andere drückt den gemeinsamen Willen aus, Leben zu erzeugen, der auch in Zeiten der Unfruchtbarkeit und des Alters bestehen bleibt. Wenn diese beiden Bedeutungen bewusst bejaht werden, wird die Großzügigkeit der Liebe in den Herzen der Eheleute geboren und gestärkt, so dass sie bereit sind, neues Leben zu empfangen. Wenn dies nicht der Fall ist, verarmt die Erfahrung der Sexualität, reduziert sich auf Empfindungen, die bald selbstbezogen werden, und verliert ihre menschliche Dimension und Verantwortung“.

(vatican news)

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28. April 2023, 10:29