Papst bei Generalaudienz: Das Evangelium des Friedens verkünden
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Paulus habe aus eigener Erfahrung um die Gefahr eines verzerrten, fehlgeleiteten Eifers gewusst, dem es nur um das eigene Ansehen und die eigenen Überzeugungen gehe. Einen echten, authentischen Eifer dagegen erkenne man an der Bereitschaft, dem Evangelium zu dienen und es zu verbreiten, erklärte Franziskus. Und Paulus fordere, dass man sich mit dieser Bereitschaft „beschuhen“ müsse.
„Warum? Weil derjenige, der verkündet, unterwegs sein, hinausgehen muss!,“ erklärte das Kirchenoberhaupt. „Aber wir stellen auch fest, dass Paulus in der Lesung, die wir eben gehört haben, von den Schuhen als Teil einer "Rüstung" spricht – in Anlehnung an die Ausrüstung eines Soldaten, der in die Schlacht zieht: Im Kampf war es wichtig, sich auf solides Schuhwerk stützen zu können: man musste schließlich den Tücken des Schlachtfeldes gewachsen sein, das der Gegner oft mit Fallen übersät hatte – und man musste auch die nötige Kraft haben, schnell laufen zu können, und vor allem in die richtige Richtung.“
Damit bringe der Völkerapostel zum Ausdruck, dass die Verkünder des Evangeliums gleichsam die Füße des Leibes Christi, also der Kirche, seien, da Christus durch sie mit seiner Botschaft zu den Menschen gelange, so Franziskus.
Wer sich nicht auf den Weg macht, um zu verkünden, ist kein Christ
„Es gibt keine Verkündigung ohne Bewegung, ohne "Hinausgehen", ohne Initiative. Christen sind immer in Bewegung, wer nicht aus sich herausgeht, um sich auf den Weg zu machen, zu verkünden, ist kein Christ. Es gibt keine Verkündigung ohne Bewegung, ohne Hinausgehen.“
Das Gegenteil davon sei die Trägheit, die mit der Liebe unvereinbar ist. Und daher sei die Verkündigung auch nichts Statisches, das vom Schreibtisch, vom Computer aus geschehen könne, sondern ein Hinausgehen und Unterwegssein, stellte Franziskus klar.
„Wer das Evangelium verkündet, ist bereit, aufzubrechen und weiß, dass der Herr auf überraschende Weise vorbeikommt; er muss daher frei sein von Schemata und bereit für das Unerwartete: auf Überraschungen vorbereitet. Wer das Evangelium verkündet, darf nicht in Käfigen der Plausibilität gefangen sein oder nach dem Motto handeln: "Das hat man schon immer so gemacht". Er ist vielmehr bereit, einer Weisheit zu folgen, die nicht von dieser Welt ist.“
Keine Gelegenheit verstreichen zu lassen, um das Evangelium des Friedens zu verkünden
Abschließend legte der Papst seinen Zuhörern noch Folgendes ans Herz:
„Brüder und Schwestern: es ist wichtig, diese Bereitschaft für die Neuheit des Evangeliums zu haben, diese Haltung, die Elan zeigt, ein Ergreifen der Initiative, ein Vorangehen. Es geht darum, keine Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen, um das Evangelium des Friedens zu verkünden, jenes Friedens, den Christus mehr und besser zu geben weiß, als es die Welt tut. Und deshalb fordere ich euch auf, Evangelisierer zu sein, die in Bewegung sind, ohne Angst; die hinausgehen, um die Schönheit Jesu zu bringen, um die Neuheit Jesu zu bringen, der alles verändert. …Ändere auch dein Herz: Bist du bereit, dein Herz von Jesus verändern zu lassen? Oder bist du ein lauwarmer Christ, der nicht in Bewegung ist? Denkt darüber nach: seid ihr begeistert von Jesus, seid ihr in Bewegung? Denkt darüber nach...!”
(vaticannews – skr)
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