Rund 300 Mitarbeitende von ITA Airways waren bei der Audienz anwesend Rund 300 Mitarbeitende von ITA Airways waren bei der Audienz anwesend 

Papstaudienz für „die Flügel des Papstes“

Dass er gerne den Menschen direkt begegnet, hat Papst Franziskus an diesem Freitag vor 300 Führungskräften und anderen Mitarbeitenden der italienischen Fluggesellschaft „ITA Airways“ betont. Die italienische National-Airline fliegt Franziskus üblicherweise zu seinen Reisezielen in aller Welt.

Von Franziska Gömmel - Vatikanstadt

Er freue sich, dass die Anwesenden im Vatikan „gelandet“ seien, sagte der Papst seinen Gästen. Gemeinsam mit ihren Kollegen seien sie „in gewisser Weise die Flügel des Papstes“, die es ihm ermöglichten, „bis an die Enden der Erde zu fliegen und das Evangelium der Hoffnung und des Friedens zu verkünden.“

Franziskus fragte in seiner Rede, was geschehen wäre, wenn der heilige Paulus mit dem Flugzeug hätte reisen können. Er erinnerte an Papst Paul VI., einen Papst, der den Namen des Paulus trug. Im Januar 1964 stieg er als erster Papst in ein Flugzeug und brach zu einer apostolischen Reise ins Heilige Land auf.

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

„Neue Art der Ausübung des päpstlichen Amtes“

„Dieser Flug von Rom-Fiumicino nach Amman war der Beginn der päpstlichen Reise in die Welt: Eine neue Art der Ausübung des päpstlichen Amtes, die es dem Papst ermöglichte, so viele Menschen zu erreichen, die niemals in der Lage gewesen wären, eine Pilgerreise in die Ewige Stadt zu unternehmen.“

Es war die erste Auslandsreise, die ein Papst je unternommen hatte – in einer Alitalia-Maschine. Alitalia war die Vorgänger-Gesellschaft von ITA Airways, die den Betrieb im Oktober 2021 übernahm und sich die Rechte an der Marke sicherte.

Papst Paul VI. unternahm nach dieser Reise noch acht weitere in alle Kontinente. Papst Johannes Paul II. flog in seinen 27 Jahren Pontifikat auf 104 internationalen Reisen mit den Alitalia-Maschinen. Mit ihm sei „diese Form der Mission zu einem festen Bestandteil des Pontifikats“ geworden. Papst Benedikt XVI. und Franziskus selbst führten diese relativ junge Tradition der Flugreisen fort.

Viele Reisen auf Franziskus' Warteliste

In zwei Wochen steht Franziskus‘ 41. apostolische Pilgerreise nach Ungarn an. Danach käme Marseille, dann die Mongolei. Es ständen noch einige Ziele auf seiner Liste, erklärte Franziskus an diesem Freitag. Die Ziele Marseille und Mongolei hatte Franziskus bereits in der fliegenden Pressekonferenz nach seiner Afrikareise im Februar angesprochen. Dort wolle er im September hin, für das nächste Jahr stehe unter anderem Indien auf seiner Agenda.

Die Reise nach Ungarn und voraussichtlich auch die übrigen wird der Papst mit den Maschinen von ITA Airways antreten. Dabei begleiten die Mitarbeitenden der Fluggesellschaft ihn und seine Mitarbeitenden – in der Regel beim Hinflug, in einigen Fällen aber auch während der Rückreise oder bei Kurzstreckenflügen während der Reise.

„Das ist ein sehr wertvoller Dienst, der Kompetenz, Sorgfalt und Aufmerksamkeit für viele Details erfordert, einschließlich der Logistik, die nicht ganz einfach ist. Der Papst weiß das sehr gut.. er hat – wie Sie sehen – einige Mobilitätsprobleme, aber auch dank Ihrer Hilfe kann er weiterhin reisen!“, so Franziskus anerkennend.

Dabei spielte der Papst darauf an, dass er derzeit bei öffentlichen Terminen im Rollstuhl oder mit einer Gehhilfe auftritt. Die Reisen lägen ihm am Herzen, weil er „den Menschen, den Gemeinschaften, den Gläubigen, den Gläubigen anderer Religionen und den Frauen und den Männern guten Willens“ begegnen möchte.

Persönliche Begegnung ist etwas anderes als Botschaften

„Eine persönliche Begegnung, ein persönliches Gespräch ist etwas anderes als die Anwesenheit mit einer Botschaft, zum Beispiel mit einem Video. Der Papst reist, um seine Brüder und Schwestern im Glauben zu bestärken, um denen nahe zu sein, die leiden, um denen zu helfen, die für den Frieden arbeiten“, bekräftigte Franziskus.

Abschließend dankte er den rund 300 Mitarbeitenden von Alitalia, die bei der Audienz anwesend waren. Sie ermöglichten diese Begegnungen und er werde „so lange Gott will“ gemeinsam mit ihnen weiterfliegen.

ITA Airways gehört derzeit komplett dem italienischen Staat. Seit dem vergangenen Jahr gibt es Verhandlungen des italienischen Finanzministeriums, bei denen der Einstieg der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa und der Schweizer Reederei MSC diskutiert wird. Bisher kamen die Parteien zu keinem Ergebnis. Obwohl ITA Airways die Nachfolge von Alitalia verkleinert und entschuldet angetreten hatte, machte die Airline bislang nur Verluste.

(vatican news - fg)

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14. April 2023, 12:28