Papst: Geist muss Protagonist im synodalen Prozess sein
Franziskus empfing die Vertreterinnen der „Unione Superiore Maggiori d’Italia“ (USMI) am Donnerstagmittag zur Audienz im Vatikan. In seiner Ansprache rief er zu einer „wahrhaft synodalen Mentalität“ in der Kirche auf. Es gelte „mit Mut und Freiheit des Herzens“ in einen „Prozess der Umkehr“ einzutreten. Dabei warnte der Papst vor einem falschen Verständnis von Synodalität.
„Manchmal erschrecke ich ein wenig, wenn wir über den synodalen Geist sprechen und sofort sagen: ,Jetzt müssen sie dies und das ändern...‘, und wir gehen wieder dazu über, uns auf andere Weise zu verschließen. Nein, der Weg im synodalen Geist besteht darin, zuzuhören, zu beten und zu gehen. Dann wird der Herr uns die Dinge sagen, die wir tun müssen. Ich habe in einigen Vorschlägen gesehen, dass ,wir jetzt diese Entscheidung treffen müssen‘, dies, dies ... Nein, das ist kein synodaler Weg. Das ist das Parlament. Wir sollten nicht vergessen, dass der synodale Weg der Heilige Geist ist: Er ist das Haupt des synodalen Weges, er ist der Protagonist.“
Zuhören, beten, gemeinsam gehen
Franziskus hatte bereits mehrfach davor gewarnt, Synoden und Synodalität als Parteitag oder Mehrheitsabstimmungen misszuverstehen. Auf dem synodalen Weg gehe es nicht darum, „Antworten zu haben und Entscheidungen zu treffen“, bekräftigte er einmal mehr: „Nein. Der synodale Weg bedeutet gehen, zuhören - zuhören! - zuhören und vorwärts gehen. Der synodale Weg ist kein Parlament; der synodale Weg ist keine Sammlung von Meinungen. Der synodale Weg ist das Hören auf das Leben unter der Führung des Heiligen Geistes, der der Protagonist der Synode ist.“
Den Ordensfrauen empfahl er, trotz unterschiedlicher Ansichten oder Probleme gemeinsam „mit den Hirten“ voranzugehen. „Auch wenn Sie sich oft nicht wertgeschätzt und manchmal nicht verstanden fühlen - seien Sie bereit zuzuhören, sich zu treffen, zu diskutieren, gemeinsam Pläne zu machen. Seid offen, mit der Gnade des Heiligen Geistes“, appellierte Franziskus.
Haltung der Offenheit
Eine synodale Haltung hätten bereits die ersten „Zeuginnen des auferstandenen Herrn“ gezeigt, die Frauen, die Jesu leeres Grab fanden, führte er weiter aus. Sie waren sich nicht nur bewusst, „wie wichtig es ist, dass der Herr in unseren Herzen lebendig ist“, sondern wollten die Freude über die Auferstehung auch mit den Jüngern teilen.
Die Generalversammlung der „Unione Superiore Maggiori d’Italia“ (USMI) steht unter dem Motto „Auf dem Weg der Synode, Frauen als Zeuginnen des auferstandenen Herrn“. Ausgehend davon richtete der Papst einen Appell an die Ordensschwestern:
„Inspiriert durch das Thema eurer Versammlung habe ich mir erlaubt, es ein wenig auf den Kopf zu stellen, um am Ende zu sagen, dass der Herr euch aufruft, mit neuem Enthusiasmus Zeuginnen des auferstandenen Herrn, auf dem Weg der Synode und Säerinnen der Hoffnung zu sein“, formulierte der Papst das Motto um.
(vatican news – pr)
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