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Papst: „Die Gräuel der Folter stoppen“

Der Papst ruft im Juni zum Gebet für eine weltweite Abschaffung von Folter auf. Seine Videobotschaft zu dem Gebetsanliegen veröffentlichte der Vatikan am Dienstagnachmittag.


„Wie ist es möglich, dass der Mensch zu so großer Grausamkeit fähig ist?“ fragt Papst Franziskus zu Beginn seiner Videobotschaft, die Bilder von Gefangenen, Orte von Folter, Folterinstrumente und auch Bilder der Passion Christi zeigt. Franziskus‘ Gebetsanliegen für den Juni ist ein Appell für die Abschaffung der Folter in all ihren Formen und auf der ganzen Welt. Über das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes wird dieses Anliegen der gesamten katholischen Kirche anvertraut.

Folter seit Menschengedenken - Schluss damit!

„Folter ist keine Geschichte von gestern, leider ist sie Teil unserer heutigen Geschichte“, erinnert der Papst, der alle Formen der Folter verurteilt – „sehr gewalttätige Formen“ sowie „raffiniertere Formen wie erniedrigende Behandlung, sensorische Deprivation oder Masseninhaftierungen unter unmenschlichen Bedingungen, die den Menschen ihre Würde nehmen“. Auch Jesus sei „gefoltert und gekreuzigt“ worden, gibt Franziskus zu bedenken. Diejenigen, die ihn folterten, verloren zuallererst ihre eigene Menschlichkeit.

Menschenwürde über alles

Der Papst ruft in seiner Botschaft dazu auf, „die Würde der Person über alles andere zu stellen“. Er warnt davor, Menschen als „Dinge“ abzuwerten, „die man auf schreckliche Weise misshandeln kann, was möglicherweise zum Tod oder zu dauerhaften psychischen und physischen Schäden für das ganze Leben führt“, so Franziskus.

Die „Gräuel der Folter“ müssten gestoppt werden – in all ihren Formen und weltweit. Dabei sieht der Papst auch die internationale Gemeinschaft in der Pflicht: „Beten wir, dass die internationale Gemeinschaft sich zu konkreten Schritten zur Abschaffung der Folter verpflichtet und den Opfern, sowie ihren Familien, Hilfe zusichert.“

UNO-Tag zur Unterstützung für Folteropfer am 26. Juni

Am 26. Juni wird der internationale UNO-Tag zur Unterstützung von Folteropfern begangen, der an die UN-Antifolterkonvention erinnert. Die Konvention wurde nach ihrer Verabschiedung im Jahr 1984 von 162 Ländern ratifiziert, in Kraft trat sie 1987. Dass Folter niemals zu rechtfertigen ist, hat Papst Franziskus bei mehreren Gelegenheiten betont. In seiner Enzyklika Fratelli tutti heißt es: „Jeder gegen einen Menschen begangene Gewaltakt ist eine Wunde im Fleisch der Menschheit.“ (vgl. 227).

(vatican news - pr)

 

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30. Mai 2023, 16:21