Papst würdigt Franz Xaver und heutige Missionare
Anne Preckel und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Bei der Generalaudienz stellte Franziskus den 1506 in Nordspanien geborenen Missionar als leuchtendes Beispiel apostolischen Eifers vor. Leidenschaft für die Evangelisierung ist das Thema der aktuellen Katechesen-Reihe des Papstes. Franz Xaver gelte einigen gar „als der größte Missionar der Neuzeit", so Franziskus. Es lasse sich aber schwer sagen, wer der größte Missionar oder Missionarin sei, viele wirkten auch im Verborgenen und täten Großes, teils vielleicht sogar mehr als Franz Xaver, sagte der Papst:
„Ein Missionar ist dann ein großer, wenn er hinausgeht. Und es gibt viele, viele: Priester, Laien, Ordensfrauen, die in die Mission gehen, auch aus Italien. Viele von euch (...) . Und das ist Größe: Die Heimat verlassen, um das Evangelium zu predigen. Das ist apostolischer Eifer. Und das müssen wir besonders pflegen. Wenn wir uns das Beispiel dieser Männer und Frauen vor Augen führen, lernen wir."
Franziskus selbst wäre in jungen Jahren gerne als Missionar nach Japan gegangen und hat mit „Evangelii gaudium“ eine Programmschrift zum christlichen Missionsauftrag vorgelegt.
Pioniere im Dienste des Herrn
Über Franz Xaver sagte der Papst, jener sei ein begabter junger Mann gewesen, aus einer adligen, doch verarmten Familie. Sein Jugendfreund Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, habe ihn mit seinen geistlichen Exerzitien zu „wahrer Bekehrung“ gebracht:
„Und Franz Xaver hat dann seine ganze weltliche Karriere hinter sich gelassen, um Missionar zu werden. Er wird Jesuit, legt das Ordensgelübde ab, dann wird er Priester, dann wird er in den Orient geschickt, um zu evangelisieren. Sie wurden in unbekannte Welten geschickt. Und er geht, denn er war voll apostolischer Eifer", so der Papst, der selbst dem Jesuitenorden angehört. Franziskus erinnerte daran, dass Franz von Xaver insgesamt gut elf Jahre Missionar war und auf den Weltmeeren unterwegs; Reisen, die damals gefährlich waren und auf denen viele Menschen an Krankheiten oder bei Schiffbruch starben. Leider sei der Tod auf dem Meer auch heute häufig - „weil wir Menschen im Mittelmeer sterben lassen", bezog sich Papst Franziskus an dieser Stelle kurz auf die toten Migranten und Bootsflüchtlinge.
Xaver ging unermüdlich weiter - „in Armut aber mit viel Mut"
Zurück zu Franz Xaver. Als der portugiesische König Jesuiten nach Ostindien entsandte, sei Franz Xaver der erste vieler leidenschaftlicher Missionare gewesen, die Jesus und das Evangelium fremden Völkern bekannt machen wollten, erinnerte der Papst bei der Generalaudienz.
„Die Missionare damals kannten keinen Horizont, sie gingen immer weiter... Welch einen Mut hatten diese heiligen Missionare! Auch die heutigen, sie sind zwar nicht mehr drei Monate per Schiff unterwegs, sie nehmen für 24 Stunden ein Flugzeug, aber vor Ort ist es das Gleiche: Da sein, viele Kilometer laufen, in die Wälder gehen...So ist es. Und Franz Xaver stach kühn in See zu den Molukken, (den entlegensten Inseln des indonesischen Archipels), wo er in ihrer Sprache den Katechismus überträgt und lehrt, den Katechismus zu singen..."
Franz Xaver habe stets die „Unruhe eines Apostels gespürt, über Grenzen zu gehen, immer weiter" und er sei ein Mann „großer Träume" gewesen, so Papst Franziskus.
Schließlich: China
In Japan habe Xaver begriffen, dass das entscheidende Land für die Mission China war – „mit seiner Kultur, seiner Geschichte, seiner Größe übte es de facto die Vorherrschaft über diesen Teil der Welt aus. Auch heute ist China ein kulturelles Zentrum, mit einer großen, wunderschönen Geschichte“, so der Papst. Xaver habe deshalb versucht, nach China zu reisen, doch auf dem Weg dorthin starb er auf der kleinen Insel Sancian am 3. Dezember 1552. Schonungslos habe sich der Missionar dem Dienst am Evangelium verschrieben, würdigte der Papst Xavers Wirken:
„Er wurde nur 46 Jahre alt, er hatte sein Leben der Mission gewidmet, mit Eifer (...) Und sein intensives Wirken ist stets vom Gebet begleitet gewesen, in Einheit mit Gott, mystisch und kontemplativ. Er hat nie aufgehört zu beten, denn er wusste, dass von dort die Kraft kommt.“
Auch heute noch gibt es große Missionare
Papst Franziskus schlug vom Beispiel des großen Missionars dann einen Bogen zur heutigen Zeit:
„Möge der heilige Franz Xaver, der diese großen Taten vollbracht hat, in Armut aber mit viel Mut, uns heute etwas von diesem Eifer abgegben, dem Eifer, das Evangelium zu leben und zu verkündigen. Viele junge Leute spüren diese Unruhe und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Schaut auf Franz Xaver, auf den Horizont der Welt, die Völker, die Hilfe brauchen, die vielen Menschen, die leiden, die Jesus brauchen. Und dann geht - habt Mut."
Auch heute gebe es viele große Missionare, etwa in Papua Neuguinea oder anderswo, die auf den Spuren Franz Xavers in die Welt gezogen seien, um zu evangelisieren, betonte Papst Franziskus bei der Generalaudienz diesen Mittwoch.
Der Jesuit Franz Xaver wurde am 25. Oktober 1620 von Papst Paul V. selig und am 12. März 1622 von Gregor XV. heiliggesprochen. In seiner Reihe zum apostolischen Eifer stellt Papst Franziskus bei der Generalaudienz unter anderem Glaubenszeugen vor, die in der Geschichte des Christentums besondere Beiträge zur Evangelisierung geleistet haben.
(vatican news – pr/sst)
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