Radio-Akademie: Johannes Paul II. über Maria (2)
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Die Aufnahmen entstammen Generalaudienzen des polnischen Papstes in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts; sie wurden nie zuvor in dieser Form veröffentlicht.
Im zweiten Teil unserer Serie beschäftigt sich Johannes Paul II. mit der unbefleckten Empfängnis Mariens. Er macht sie an einem Wort Gottes im Buch Genesis nach dem Sündenfall fest. Gott sagt dabei zur Schlange, dass er Feindschaft setze zwischen sie und die Frau. Ein Wort, das der Papst auf Maria bezieht.
Ein Genesis-Wort, das auf Maria vorausweist
„Es geht um eine von Gott festgesetzte Feindseligkeit, die eine ganz besondere Bedeutung annimmt, wenn wir die persönliche Heiligkeit Marias bedenken. Um ein unversöhnlicher Feind der Schlange zu werden, musste Maria von jeglicher Herrschaft der Sünde ausgenommen sein – und zwar vom ersten Augenblick ihrer Existenz. Diese Feindseligkeit fordert demnach in Maria die unbefleckte Empfängnis, das heißt jegliche Abwesenheit der Sünde von den ersten Anfängen ihrer Existenz an.“
Der Sohn Mariens, Jesus, habe über den Satan „den endgültigen Sieg errungen“ – und habe seine Mutter „dieses Sieges im Voraus teilhaftig werden“ lassen, so Johannes Paul. Allerdings war ihm schon bewusst, dass es sich bei der unbefleckten Empfängnis Mariens um ein angefochtenes Dogma handelt.
„Diese Lehre musste sich erst gegen einige Widerstände durchsetzen, die von der Betrachtung der alle Menschen betreffenden Erbsünde her gegeben war. Erst nach einem langen und intensiven theologischen Studium und auf Grund der liturgischen Marienverehrung konnte es zur Definition der Unbefleckten Empfängnis durch das höchste Amt kommen: Die Mutter Jesu Christi musste von Anfang an vollkommen heilig sein. Daraus wird deutlich, dass die erlösende Tat Jesu Christi von der Sünde nicht nur befreit, sondern bewahrt.“
„Das lässt darauf schließen, dass es keine andere Kinder Marias gab“
Die Jungfräulichkeit Mariens sei von der Kirche „immer als Glaubenswahrheiten betrachtet“ worden, so Johannes Paul II. in einer weiteren Katechese. „Der Evangelist Lukas nennt Maria Jungfrau. Die jungfräuliche Empfängnis durch das Wirken des Heiligen Geistes schließt jede Hypothese über natürliche Geburt aus und verwirft alle Versuche, den Bericht des Lukas als Darlegung eines jüdischen Themas oder als Ableitung einer heidnischen, symbolisch-mythologischen Legende zu erklären.“
Dass Maria auch nach der Geburt Jesu weiterhin Jungfrau war, entnimmt der Papst den Worten, mit denen Jesus sie vom Kreuz herab seinem Lieblingsjünger anvertraut. „Das lässt darauf schließen, dass es keine andere Kinder Marias gab.“
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(vatican news - sk)
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