P. Lombardi zu Benedikt XVI.: „Liebe für lebendige Kirche gezeigt“
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Radio Vatikan: Pater Federico Lombardi, bei der Buchmesse in Turin sprechen Sie diesen Freitag über das Erbe von Benedikt XVI. Was hat er hinterlassen?
P. Federico Lombardi SJ, Präsident Stiftung Joseph Ratzinger: Ich glaube, Benedikt hat wirklich ein wunderbar großes Erbe hinterlassen. Und es lohnt sich auch, darüber immer wieder nachzudenken, in die Tiefe zu gehen. Ich werde bei meinem Vortrag besonders über die Prioritäten des Pontifikats sprechen: Die Menschen von heute zu Gott zu führen, in einer Zeit, in der es scheint, dass die Anwesenheit Gottes langsam verschwindet. Er hat die Anwesenheit Gottes und seine Liebe verkündet: Jesus Christus ist die Person, in der uns die Liebe Gottes verkündet ist. Und die Liebe von Benedikt für Jesus ist in seinem Leben zentral - auch in seiner Trilogie (der Jesusbücher Anm. d. Red.) hat er das demonstriert und auch in der Zeit nach seinem Pontifikat ist das ein großer Teil seines Erbes, glaube ich.
Für eine lebendige Kirche
Und er hat uns seine große Liebe für die Kirche als lebendige Kirche gezeigt. Er hat immer wieder gesagt: Die Kirche lebt. Die Kirche ist lebendig. Er hat das auch während des Pontifikates immer wieder gesagt und erfahren. So hat er etwa oft von den Weltjugendtagen als Erfahrung der Lebendigkeit der Kirche gesprochen.
Und er hatte auch einen tiefen Sinn für die Gemeinschaft der Kirche. Die Kirche, die immer auf dem Weg ist. Aber: Wir sind nicht alleine, Gott ist natürlich bei uns, auch die Gottesmutter und die Heiligen. Sie zeigen uns in einer Zeit und in einer Welt, in der wir von der Erfahrung des Übels bedrückt sind, die Anwesenheit und die Bereitschaft der Heiligen, das Evangelium konkret im tagtäglichen Leben. Das ist für uns eine große Hilfe. In diesem Sinne: Benedikt hat uns noch immer sehr viele Dinge und wichtige Elemente für unser christliches Leben heute zu geben.
(vatican news - sst)
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