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Archivbild: Fernando Ocariz Brana (rechts) und Papst Franziskus Archivbild: Fernando Ocariz Brana (rechts) und Papst Franziskus 

Papst und Opus-Dei-Chef führten Gespräche über Neuordnung

Papst Franziskus hat am Samstag den Leiter der katholischen Organisation Opus Dei in Audienz empfangen. Thema sei unter anderen der außerordentliche Generalkongress des „Werk Gottes“ gewesen, wie Prälat Fernando Ocariz Brana anschließend berichtete. Mitte April hatten internationale Delegierte über Änderungen der Statuten des Opus Dei von 1982 beraten. Anlass war die Neuordnung der Organisation durch Papst Franziskus im letzten Jahr.

In dem Erlass „Ad charisma tuendum“ (Zum Schutz des Charismas) legte das Kirchenoberhaupt fest, dass das Opus Dei im Vatikan künftig nicht mehr der Bischofs-, sondern der Klerusbehörde unterstellt ist. Zudem sollen die nächsten Leiter nicht mehr den Rang eines Bischofs haben; der Vatikan erwartet einen jährlichen Rechenschaftsbericht.

Seine Statuten sollte das Opus Dei selbst an die neuen päpstlichen Anforderungen anpassen und der zuständigen Vatikanbehörde übergeben. Abfassung, Änderung und Einführung neuer Vorschriften sind dem Heiligen Stuhl vorbehalten.

Derzeit arbeite das Opus Dei gemeinsam mit der Klerusbehörde an den Dokumenten des Generalkongresses, berichtete Ocariz am Samstag weiter. Zudem habe er dem Papst über verschiedene Initiativen des Werkes berichtet. An der Audienz nahm auch Ocariz' Stellvertreter Mariano Fazio teil.

Hintergrund

Das Opus Dei („Werk Gottes“) wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Zudem hat das Werk gut 2.000 eigene Priester. Mitglieder des Opus Dei sind gehalten, die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben zu prägen.

Je nach Lebensumstand gibt es unterschiedliche Arten von Mitgliedschaften unter den Laien. Etwa 73 Prozent machen die sogenannten Supernumerarier aus. Sie sind meist verheiratet und leben mit ihren Familien zusammen. Die anderen Angehörigen leben ehelos entweder in einem Zentrum des Opus Dei (Numerarier) oder an einem anderen Ort, der zu ihren Lebensumständen passt (Assoziierte). Etwa 60 Prozent der Mitglieder sind Frauen.

Das Opus Dei unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. Die meisten Mitglieder hat es in Spanien. Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die damals neue Rechtsform einer „Personalprälatur“ mit einer gesonderten Priesterausbildung. Bis heute ist das Opus Dei die einzige katholische Organisation in dieser Form.

(kap – mg)

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03. Juni 2023, 13:32