Papst über das „Feld der Welt, des Herzens und des Nächsten"
Anne Preckel - Vatikanstadt
Es ist ein kraftvolles Bild, das das Gleichnis aus dem Matthäusevangelium (vgl. Mt 13,24-43) anbietet: Die Geschichte vom Bauern, der auf seinem Feld gute und schlechte Samen entdeckt. Dazu der Papst an diesem Sonntag:
„Auf diese Weise spricht Jesus von unserer Welt, die in der Tat wie ein großes Feld ist, auf das Gott Weizen sät und der Böse Unkraut sät, und so wachsen Gut und Böse zusammen. Gut und Böse wachsen zusammen. Wir sehen es in den Nachrichten, in der Gesellschaft, aber auch in der Familie und in der Kirche.“
Ein großes Feld, eine Chance
Das „Unkraut“ auszureißen sei allerdings kein guter Impuls, gab der Papst zu bedenken. Und er warnte vor der „Versuchung“, mit diesem Mittel eine angeblich „perfekte Welt“ schaffen zu wollen:
„Man kann nicht Gutes tun, indem man vorschnell zerstört, was falsch ist, denn das hat schlimmere Auswirkungen: Man schüttet - wie man sagt - ,das Kind mit dem Bade aus‘.“
Das zweite Feld, zu dem der Papst etwas zu sagen hatte, war das Feld des menschlichen Herzens, „das einzige, in das wir direkt eingreifen können“. Auch dort gebe es „Weizen und Unkraut, ja von dort aus breiten sich beide auf das große Feld der Welt aus“, formulierte der Papst.
„Brüder und Schwestern, unser Herz ist in der Tat das Feld der Freiheit: Es ist kein aseptisches Labor, sondern ein offener und daher verletzlicher Raum. Um es richtig zu kultivieren, muss man sich einerseits ständig um die zarten Triebe des Guten kümmern und andererseits das Unkraut zur rechten Zeit erkennen und ausreißen. Schauen wir also nach innen und prüfen wir, was in mir geschieht, was in mir wächst, was an Gutem und Bösem wächst.“
Herz und Nächstenliebe kultivieren
Die Gewissenserforschung sei dafür das geeignete Mittel, so der Jesuit Franziskus, der immer wieder die „Unterscheidung der Geister“ des heiligen Ignatius empfiehlt.
Drittens empfahl der Papst, unsere Mitmenschen nicht vorschnell zu verurteilen oder in ihnen nur Fehler zu sehen.
„Erinnern wir uns daran, dass wir, wenn wir die Felder des Lebens bestellen wollen, vor allem das Werk Gottes suchen müssen: Wir müssen lernen, in den anderen, in der Welt und in uns selbst die Schönheit dessen zu sehen, was der Herr gesät hat, den sonnenverwöhnten Weizen mit seinen goldenen Ähren. Brüder und Schwestern, bitten wir um die Gnade, dies in uns selbst, aber auch in den anderen sehen zu können, angefangen bei denen, die uns nahestehen. Es ist kein naiver Blick, es ist ein gläubiger Blick, denn Gott, der Bauer des großen Feldes der Welt, liebt es, das Gute zu sehen und es wachsen zu lassen, bis die Ernte ein Fest wird!“
(vatican news – pr)
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