Papst erinnert an Drama der Bootsflüchtlinge
Auf der Insel wird an diesem Samstag an die kurzfristig geplante Visite des neugewählten Papstes von 2013 erinnert. Das Thema Flüchtlinge und Migranten hat den Papst, der selbst Nachfahre italienischer Einwanderer nach Argentinien ist, bis heute nicht losgelassen. Den EU-Flüchtlings-Hotspot auf der Insel Lesbos hat er in seinem Pontifikat gleich zweimal besucht, und das Migranten-Dossier ist im Vatikan Chefsache.
In einem Brief, der am Samstag beim Gedenken in Lampedusa verlesen wurde, erinnert Franziskus daran, dass es weiterhin zu „schwerwiegenden Tragödien im Mittelmeer“ komme. „Diese stillschweigenden Massaker rühren an unsere Herzen. Der Tod von Unschuldigen, vor allem von Kindern, die auf der Suche nach einem besseren Leben ohne Krieg und Gewalt waren, ist ein stummer, aber ohrenbetäubender Schrei, der uns nicht gleichgültig lassen darf.“
Im Brief des Papstes ist auch von der „Schande einer Gesellschaft“ die Rede, „die nicht zu weinen und mit anderen mitzufühlen weiß“. Die Tragödien von Bootsflüchtlingen sollten „die Gewissen aufrütteln“. Franziskus wörtlich: „Wir brauchen eine neue Haltung. Die Geschwister, die an unsere Tür klopfen, verdienen Liebe, Aufnahme und Fürsorge.“
Um „wirklich prophetisch“ zu sein, solle die Kirche aus sich selbst herausgehen und sich den „Vergessenen“ widmen, rät Franziskus. „Ich ermutige euch, nicht Gefangene der Angst oder irgendwelcher Einzelinteressen zu sein, sondern Christen, die diese Insel mit dem geistlichen Reichtum des Evangeliums fruchtbar machen.“
(vatican news – sk)
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