Papst traf Direktorin des „Centro Aletti“
Die Italienerin Maria Campatelli leitet das „Centro Aletti“ seit Rücktritt des einstigen Jesuitenpaters Marko Rupnik im Jahr 2020. Im Dezember 2023 hatte der Jesuitenorden bestätigt, dass Rupnik 2020 nach Vorwürfen zu sexuellen Vergehen mit erwachsenen Frauen zeitweise exkommuniziert gewesen sei. Mitte Juni 2023 war Rupnik aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden. Das Zentrum „Centro Aletti“, das Mosaik-Werkstatt und geistiges Zentrum ist, war über Jahrzehnte der Hauptwirkungsort des slowenischen Künstlers, dessen weltbekannte Mosaiken in zahlreichen Ländern der Welt zu besichtigen sind. Maria Campatelli sprach zuletzt im Juni 2023 von einer Medienkampagne gegen Rupnik und das Centro Aletti und stellte sich hinter ihren Vorgänger.
Wie umgehen mit den Mosaiken?
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Rupnik fragen sich weltweit Ortskirchen, wie sie mit den Mosaiken des Künstlers umgehen sollen. Rupnik und sein Atelier haben großformatige Mosaiken mit religiösen Motiven für rund 150 Kirchen realisiert. Im Marienwallfahrtsort Aparecida in Brasilien wurden jüngst Arbeiten an einem Mosaik-Zyklus für die Kathedralen-Fassade gestoppt. Im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg in der Schweiz wurde im Einvernehmen mit Diözesanbischof Charles Morerod eine Arbeitsgruppe gegründet, die Auswirkungen der „Affäre Rupnik“ auf die Botschaft der Rupnik-Mosaiken untersuchen soll. Allein in Genf gibt es insgesamt 13 Mosaikenzyklen des Künstlers.
Ziel der Arbeitsgruppe ist laut einem Medienbericht, Vorschläge und eine „angemessene Kommunikation für die Öffentlichkeit in diesem neuen Kontext“ zu erarbeiten. Ob auch eine Entfernung der Mosaike ins Auge gefasst wird, sei noch unklar. Bischof Morerod hatte auf Anfrage von cath.ch zu bedenken gegeben, ein Erhalt der Kunstwerke könne einer Aufarbeitung möglicherweise dienlich sein.
(vatican news/cath.ch – pr)
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