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Ein Kind umarmt Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch Ein Kind umarmt Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst nach Mongolei-Reise: Gut, mit Asien in Dialog zu treten

Warum reist der Papst eigentlich bis in die Mongolei, um eine derart kleine Schar von Gläubigen zu besuchen? Auf diese Frage hat Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch erneut die Antwort geliefert: „Ich war im Herzen Asiens und es hat mir gutgetan!“, so die erfrischende Rückschau des Kirchenoberhauptes auf seine viertägige Reise.

Er denke „voller Freude“ zurück an die Kirche und das Volk in der Mongolei, leitete Franziskus seine Gedanken mit einem Dank an das „edle und weise“ Volk ein, das ihm „so viel Herzlichkeit und Zuneigung“ entgegengebracht habe. Er sei so weit gereist, weil „man gerade dort, abseits des Rampenlichts, oft die Zeichen der Gegenwart Gottes findet, der nicht auf Äußerlichkeiten schaut“, betonte Franziskus, der auch die „bewegende“ Geschichte der kleinen Gemeinschaft von 1500 Gläubigen resümierte, die spürbar erfreut darüber war, „einige Tage im Zentrum der Kirche zu stehen“:

„Sie ist durch die Gnade Gottes aus dem apostolischen Eifer einiger Missionare entstanden, die sich vor etwa dreißig Jahren aus Leidenschaft für das Evangelium in dieses Land begaben, das sie nicht kannten. Sie lernten die Landessprache und riefen – obwohl sie aus verschiedenen Nationen kamen – eine geeinte und wahrhaft katholische Gemeinschaft ins Leben. Denn das ist ja die eigentliche Bedeutung des Wortes ,katholisch', das ,universal' bedeutet: aber keine Universalität, die homologiert, sondern eine Universalität, die sich inkulturiert.“

Papst Franziskus bei der Generalaudienz
Papst Franziskus bei der Generalaudienz
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Auf den Spuren der Nächstenliebe

Die Missionare hätten es auf sich genommen, die nicht einfache Landessprache zu lernen und die Werte und Kultur der Mongolen aufzugreifen, um ihnen das Evangelium auf wahrhaft mongolische Weise zu verkünden.

So ist diese junge Kirche entstanden: auf den Spuren der Nächstenliebe, die das beste Zeugnis des Glaubens ist“, so der Papst, der in diesem Zusammenhang auch das von ihm eingeweihte „Haus der Barmherzigkeit“ als Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit der verschiedenen kirchlichen Komponenten im Land anführte.

„Ein Haus, das die ,Visitenkarte‘ dieser Christen (in der Mongolei, Anm.) ist, aber auch jede unserer Gemeinschaften aufruft, ein Haus der Barmherzigkeit zu sein: also ein offener und einladender Ort, an dem die Nöte eines jeden Menschen – ohne sich dafür schämen zu müssen – mit der Barmherzigkeit Gottes in Berührung kommen können, die aufrichtet und heilt. Das ist das Zeugnis der mongolischen Kirche, mit Missionaren aus verschiedenen Ländern, die sich eins fühlen mit dem Volk und sich freuen, ihm dienen und die Schönheit entdecken zu können, die dieses Volk bereits besitzt.“

Papst Franziskus bei der Generalaudienz im "Papamobile"
Papst Franziskus bei der Generalaudienz im "Papamobile"

Ein Volk, das Religiösität in der Stille lebt

Auch er selbst habe etwas von dieser Schönheit entdecken dürfen, so Franziskus, der in diesem Zusammenhang insbesondere auf die interreligiöse ökumenische Begegnung am Sonntag zurückblickte. Er würdigte zudem die große buddhistische Tradition in der Mongolei, die von vielen Menschen „in der Stille aufrichtig und konsequent“ gelebt werde: „Denken wir nur daran, wie viele Samen des Guten den Garten der Welt im Verborgenen zum Blühen bringen, während wir normalerweise nur den Lärm von umgestürzten Bäumen hören! Und den Menschen, auch uns, gefällt der Skandal.“

Entscheidend aber sei es, das Gute zu sehen und als solches zu erkennen, mahnte Franziskus.

„Deshalb ist es wichtig, es dem mongolischen Volk gleichzutun und den Blick nach oben zu richten: auf das Licht des Guten. Nur so, ausgehend von der Anerkennung des Guten, können wir die gemeinsame Zukunft aufbauen; nur indem wir den anderen wertschätzen, können wir ihm helfen, besser zu werden. Und das geschieht mit einzelnen Menschen und auch mit Völkern.“

„Ich war im Herzen Asiens und es hat mir gutgetan! Es ist gut, mit diesem großen Kontinent in Dialog zu treten, seine Botschaften anzunehmen, seine Weisheit und seine Art, die Dinge zu betrachten, kennenzulernen“

Dies sei schließlich ja auch „genau das“, was Gott mit uns tue, so der Papst, der betonte:

„Ich war im Herzen Asiens und es hat mir gutgetan! Es ist gut, mit diesem großen Kontinent in Dialog zu treten, seine Botschaften anzunehmen, seine Weisheit und seine Art, die Dinge zu betrachten, kennenzulernen; Zeit und Raum zu erfassen. Es hat mir gutgetan, das mongolische Volk kennenzulernen, das seine Wurzeln und Traditionen pflegt, die älteren Menschen respektiert und in Harmonie mit der Umwelt lebt: Es ist ein Volk, das auf den Himmel blickt und den Atem der Schöpfung spürt.“

Auch wir sollten uns – angesichts des Beispiels der Mongolei - von der Notwendigkeit leiten lassen, die „Grenzen unseres Blicks zu überschreiten“, um das Gute im anderen zu sehen und unseren Horizont erweitern zu können, schloss Franziskus seine Katechese, in der er Rückschau auf seine Reise hielt, die das an China und Russland grenzende Land für vier Tage ins Zentrum der internationalen Berichterstattung gehoben hat.

(vatican news - cs)

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06. September 2023, 11:29