Erwachsene lernen im Tschad die Grundzüge des Lesens und Schreibens - Archivbild Erwachsene lernen im Tschad die Grundzüge des Lesens und Schreibens - Archivbild 

„Alphabetisierung gegen Krieg und Gewalt“

Papst Franziskus ruft zu stärkeren Bemühungen um eine Alphabetisierung auf. Es sei für die Entwicklung und Selbstverwirklichung des Einzelnen sehr wichtig, dass er lesen und schreiben könne.

Das steht in einer Botschaft des Papstes zum Welttag der Alphabetisierung, die an die UNESCO gerichtet und vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist. Der Text wurde an diesem Freitag veröffentlicht.

Die Zahl der Analphabeten in aller Welt sei noch zu hoch: „Unsere Welt braucht die Fähigkeiten und den Beitrag aller, um die Herausforderungen unserer Zeit angehen zu können“. Beredt setzt sich die Botschaft aus dem Vatikan für eine „Alphabetisierung zugunsten des Friedens“ ein. „In einer von Konflikten und Spannungen zerrissenen Welt ist es grundlegend, sich nicht an ein Vokabular des Kriegs und der Spaltung zu gewöhnen.“ Dahinter steht der Gedanke, dass Menschen Demagogen weniger auf den Leim gehen, wenn sie halbwegs gut ausgebildet worden sind.

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„Millionen von Menschen ohne Zugang zu neuen Technologien“

Die Botschaft aus Rom geht auch auf die Alphabetisierung im digitalen Bereich ein. „Die digitale Revolution und die Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz erweitern unseren Zugang zu Informationen und unsere Möglichkeiten, mit anderen in Kontakt zu treten, immer mehr.“ Allerdings seien Millionen von Menschen von diesem Prozess ausgeschlossen. Und auf den digitalen Autobahnen gebe es viele, die durch Hassbotschaften verletzt würden.

Schüler auf den Philippinen
Schüler auf den Philippinen

„Hinzu kommt das große Risiko, das menschliche Leben der Logik der Geräte auszuliefern, die über seinen Wert entscheiden sollen.“ Da müssten Politik und Gesetzgeber dagegenhalten und dafür sorgen, dass die neuen Technologien nur „verantwortlich und menschlich“ eingesetzt werden.

Das menschliche Leben nicht der Logik der Geräte ausliefern

Auch die Sorge für die Umwelt ordnet die Papstbotschaft in den weiteren Bereich der Alphabetisierung ein: Die Menschen sollten „nüchternere und solidarischere Verhaltensmuster“ lernen.

Der UNO-Welttag der Alphabetisierung wird jedes Jahr am 8. September begangen. Die UNESCO gibt die Zahl der Analphabeten mit 863 Millionen Menschen an; von ihnen sind zwei Drittel Frauen. Besonders in Südasien können viele Menschen nicht richtig lesen und schreiben.

(vatican news – sk)
 

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08. September 2023, 12:17