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Papst Franziskus bei der Audienz Papst Franziskus bei der Audienz  (Vatican Media)

Papst an Herz Jesu Missionare: Vermittelt die Barmherzigkeit Gottes

Den anderen den Stil Gottes vermitteln, der „Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit ist“ und Jesu „Barmherzigkeit“ durch die eigene Güte zu offenbaren: Dazu lädt Papst Franziskus die Herz Jesu Missionare ein, die er aus Anlass ihres 26. Generalkapitels an diesem Montag in Audienz empfangen hat.

In der Sala Clementina im Apostolischen Palast empfing Franziskus die rund 90 Missionare, die gemeinsam mit ihrem Generalsuperior Fratel Abzalòn Alvarado Toval gekommen waren.

„Die Armen, die Migranten, die vielen Nöte und Ungerechtigkeiten, die sich in der Welt ständig erneuern, stellen uns vor eine dringende Frage“, wandte sich Franziskus an die Missionare, deren Gemeinschaft 1854 durch P. Jules Chevalier in Frankreich gegründet wurde. Angesichts dessen sollten sie „keine Angst“ haben, sich „von der Barmherzigkeit des Herzens Christi“ einbeziehen zu lassen, betonte der Papst: „Wie euer Gründer sagte, erlaubt ihm, durch euch zu lieben und seine Barmherzigkeit durch eure Güte zu offenbaren.“

Drei Haltungen

Chevalier habe die Mitglieder der Gemeinschaft „von Anfang an“ als Missionare betrachtet, „die sich dafür einsetzen, die Liebe Gottes in der Welt bekannt zu machen, um von den Menschen eine Antwort der Liebe zu erhalten“, unterstrich Franziskus. Ausgehend vom Leitmotiv des Kapitels, der Perikope des Emmaus-Evangeliums (vgl. Lk 24,13-35), machte der Papst „drei grundlegende Haltungen“ aus, um über die charismatische Identität und das missionarische Engagement seiner Gäste nachzudenken.

Die erste sei, „das Herz Jesu durch das Evangelium kennen lernen“, also „über sein Leben meditieren“, betonte Franziskus.

„P. Chevalier bezeichnete das Evangelium gerne als ein Buch ,des Heiligsten Herzens‘, denn er lud alle ein, darin die Nächstenliebe zu betrachten, mit der sich der Erlöser von aller Armut berühren ließ, glücklich, die Zärtlichkeit und das Mitleid seines Herzens über die Kleinen und Armen, die Leidenden, die Sünder und alle Elenden der Menschheit auszugießen.“

Und genau auf diese Weise lerne man das Herz Jesu kennen, nämlich durch die Betrachtung seiner „unermesslichen Barmherzigkeit“ im Evangelium, so der Ratschlag des Papstes, der in diesem Zusammenhang auch dazu einlädt, „keine Angst vor dem Schweigen“ zu haben.

Keine Angst vor dem Schweigen

Doch damit aus dieser Erfahrung auch ein Licht für den weiteren Weg werde, sei es nötig, das Wort Gottes im „geschwisterlichen Austausch“ zu vertiefen und zu verstehen, mahnte Franziskus. Dies sei auch wegweisend im Leben des Gründers selbst gewesen: „Auf diese Weise werdet ihr in der Lage sein, auch den drängendsten Problemen auf konstruktive Weise zu begegnen“, so der Ratschlag des Papstes.

Die dritte und letzte Haltung schließlich sei „die freudige Verkündigung in der Mission“, wie die Emmaus-Jünger, die „ohne zu zögern aufbrachen, nach Jerusalem zurückkehrten und erzählten, was geschehen war“. Ausgehend vom Motto des Generalkapitels, „Vom Ego zum Echo“ verortet Franziskus eine Einladung, „aus sich selbst herauszugehen“ und „das gemeinsame Haus, die Familie, die Gemeinschaft, die Schöpfung“ in den Blick zu nehmen:

„Das ist ein „starker Ausdruck und eine Verpflichtung für eure Zukunft, besonders für die Unterscheidung über neue Arten des Dienstes, für die ihr euch öffnen sollt“, so die Aufforderung des Papstes, der einräumt, dass es in den vielen Bereichen der Nächstenliebe, in denen die Missionare auf allen Kontinenten tätig sind, nicht an Herausforderungen mangele.

Barmherzigkeit den anderen vermitteln

 

Dabei hat Franziskus die „Armen“ und die „Migranten“, aber auch die „vielen Nöte und Ungerechtigkeiten“ im Blick, die die Welt vor „dringende Fragen“ stellten und angesichts derer sie nicht fürchten sollten, sich „von der Barmherzigkeit des Herzens Christi“ einbeziehen zu lassen und sie durch ihre Güte den anderen zu vermitteln, so die Aufforderung des Papstes. Dabei müssten sie auch bereit sein, ihre eigenen Pläne und Projekte anzupassen: „Bitte habt keine Angst vor Zärtlichkeit. Gottes Stil lässt sich mit drei Worten beschreiben: Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit.“ So sollten sie auch mit den anderen sein, bat Franziskus seine Gäste, denen er in diesem Zusammenhang auch zum Gebet riet.

Abschließend hatte er noch einen Ratschlag im Gepäck: sie sollten vor der „Traurigkeit fliehen“, die sowohl das persönliche als auch das geweihte Leben unterminiere. Dabei meine er allerdings nicht die „gute Traurigkeit der Reue“, sondern die „tägliche Traurigkeit“, die wie ein „Holzwurm“ alles ruiniere. Er selbst bat wie üblich um Gebet für sich selbst, denn „diese Arbeit ist nicht so leicht“, so der spontane Einwurf des Kirchenoberhauptes.

(vatican news - cs)

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02. Oktober 2023, 12:28