Papst an Agrarverband: Hunger in der Welt nicht vergesssen
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
„Ich lade Sie ein, an jene zu denken, die nicht das Nötigste haben, um sich zu ernähren“, so das katholische Kirchenoberhaupt in einer Botschaft an Coldiretti anlässlich einer Leistungsschau des Verbandes mit vielen Verkostungsständen. „Lassen Sie uns von einer Welt träumen, in der Wasser, Brot, Arbeit, Medizin, Land und Wohnraum für jeden Einzelnen verfügbar sind“, so der Papst in der Botschaft, die der Vatikan einen Tag vor dem Welternährungstag (16. Oktober) veröffentlichte.
Es sei ein Skandal, dass die landwirtschaftliche Produktion auf der Welt genügend Nahrungsmittel für alle abwerfe, es aber trotzdem so viele Hungernde gebe. Franziskus bezeichnete es als „die Pflicht aller, diese Ungerechtigkeit durch konkrete Maßnahmen und bewährte Praktiken zu beseitigen“. Er forderte die lokale und die internationale Politik dazu auf, „sich für das Gerechte und nicht nur für das Nützliche, Bequeme, Profitable zu entscheiden“.
Franziskus zeigte sich in der Botschaft auch kritisch gegenüber neuen landwirtschaftlichen Technologien, die die Böden belasten und damit Arme global gesehen noch mehr schädigen. „Je mehr wir die Erde misshandeln, indem wir Wasser und Luft verschmutzen, je mehr wir die biologische Vielfalt zerstören, indem wir Wälder abholzen und die Ökosysteme gefährden, desto schwieriger wird es, mit instabilen Wetterereignissen fertig zu werden“, schlug Franziskus den Bogen zur Klimakrise. Mehr Hitzewellen, Schockfrost und schwere Unwetter machten es dann auch für Bauern und Bäuerinnen immer schwieriger, ihre Böden zu bewirtschaften. „Den Preis dafür zahlt nicht nur die Natur, sondern auch die Armen“, so der Papst.
Franziskus, der seinen Papstnamen mit Bezug auf den italienischen Heiligen Franz von Assisi wählte, veröffentlichte an dessen Gedenktag in diesem Jahr ein neues päpstliches Schreiben über die Klimakrise. In „Laudate Deum“ bietet Franziskus seine moralische Autorität als Oberhaupt der katholischen Weltkirche auf, um „alle Menschen guten Willens“ und besonders die Politik zu mehr Anstrengungen für Mensch und Umwelt zu veranlassen.
(vatican news – gs)
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