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Papst: Lasst uns für Frieden kämpfen!

Papst Franziskus hat am Samstagnachmittag zu einer Schweige-Gebets-Minute sowie aktivem Einsatz für Frieden aufgerufen. Das katholische Kirchenoberhaupt äußerte sich zum Abschluss eines Treffens der internationalen Vereinigung charismatischer Organisationen CHARIS (Catholic Charismatic Renewal International Service). 2019 hatte der Papst CHARIS an einem besonderen Datum getroffen: Am 5. Jahrestag des historischen Treffens der Präsidenten Palästinas und Israels im Vatikan im Jahr 2014.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

 „Bei unserem ersten Treffen im Juni 2019 - es ist einige Zeit vergangen seit dem -  haben wir einen stillen Gebetsmoment für den Frieden eingelegt -  in Erinnerung an das Treffen der Präsidenten Israels und Palästinas im Vatikan. Brüder und Schwestern, der Krieg zerstört auch die Erinnerung an die Schritte, die zum Frieden hin gemacht wurden. (...) Der Krieg zerstört alles. Alles. Er nimmt die Menschlichkeit", sagte Papst Franziskus bei dem CHARIS-Treffen in der vatikanischen Audienzhalle an diesem Samstag.

Hier im Audio: Papst Franziskus zum Abschluss des CHARIS-Treffens 2023: Lasst uns für Frieden kämpfen! (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Im Juni 2014 hatte Papst Franziskus in den vatikanischen Gärten ein historisches Friedensgebet mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres gehalten. Aktuell ist die Lage erneut eskaliert. Diesen Donnerstag telefonierte Franziskus mit Abbas. Seit dem 7. Oktober 2023 hat Papst Franziskus mehrfach zum Frieden in Nahost und überall auf der Welt aufgerufen. Er erinnerte beim CHARIS-Treffen diesen Samstag im Vatikan auch daran, dass er zu Allerseelen auf einem Soldatenfriedhof in Rom gebetet hatte: 

„Krieg zerstört auch die Jugend. Krieg kann nichts anderes, als ,Zerstörung`sagen. Bitte, kämpfen wir für Frieden! Lassen wir uns die Erinnerung an den Frieden nicht rauben!“

 „Als ich angekommen bin, habe ich auf den Gräbern das Alter der Gefallenen gelesen: Sie waren alle zwischen 20 und 30 Jahre. Krieg zerstört auch die Jugend. Krieg kann nichts anderes, als ,Zerstörung` sagen. Bitte, kämpfen wir für Frieden! Lassen wir uns die Erinnerung an den Frieden nicht rauben! Und jetzt lade ich euch alle ein, eine Minute lang in Stille für den Frieden zu beten", so der Appell des Papstes. 

Papst an CHARIS: Charismen fördern, nicht kontrollieren

Zuvor war Franziskus auf die katholisch-charismatische Erneuerung eingegangen und hatte CHARIS für ihr Wirken in den 5 Jahren seit der Gründung gedankt. Die Abkürzung CHARIS steht für Catholic Charismatic Renewal International Service. Der Internationale Dienst der Katholisch-Charismatischen Erneuerung nahm zu Pfingsten 2019 seinen Dienst auf und beschloss diesen Samstag in Rom ein dreitägiges Treffen unter dem Motto: „Berufen, verwandelt und gesandt“.  

 „Der Dienst, den CHARIS leisten kann, besteht gerade darin, Charismen zu fördern und sie zu ermutigen, sich in den Dienst der ganzen Kirche zu stellen. Charismen fördern, nicht kontrollieren. Und um das Charisma zu fördern, müssen wir dem folgen, der ein Meister in der Förderung des Charismas ist: dem Heiligen Geist", gab Papst Franziskus den rund 4.000 Zuhörern und Zuhörerinnen in der Audienzhalle mit. Besonders gelte es, Charismen, die der Evangelisierung und der Missionierung dienen, wertzuschätzen. Eine weitere wichtige Aufgabe von CHARIS sei, die Menschen in ihrer Spiritualität zu bestärken und in ihrem Ruf zur Heiligkeit. Es sei nämlich keinesfalls selbstverständlich, dass die Menschen mit dem Empfang des Taufsakraments gleich fertige Christen seien:

 „Der Weg der Heiligkeit muss immer weitergehen, in der persönlichen Bekehrung und in der großzügigen Selbsthingabe, die ein Geschenk an Christus und an die anderen ist, und nicht nur im Hinblick auf das ,spirituelle Wohlbefinden´", führte Franziskus aus. Er mahnte zugleich alle, dass es nicht ihre Aufgabe sei, zu urteilen, was  „authentische" charismatische Erneuerung sei, und was nicht. 

„Nicht der Versuchung von Machtspielen erliegen - dem Wunsch, andere übertreffen und kommandieren zu wollen, widerstehen“

 „Aber, wenn mich jemand fragt: ,Was ist ein Zeichen, was bewirkt das wahre Leben der Erneuerung in den Menschen?`- Dann kommt mir in den Sinn, dass die Menschen, die die Erneuerung tief in sich spüren, zu lachen wissen. Sie wissen, zu lachen. Und dieses Lächeln wird euch helfen, immer wachsam zu sein und nicht der Versuchung von Machtspielen zu erliegen, und dem Wunsch, andere übertreffen und kommandieren zu wollen, zu widerstehen. Eure wahre Aufgabe ist der Dienst", betonte Papst Franziskus.

Zum Abschluss gab es dann in der vatikanischen Audienzhalle noch ein Konzert für Frieden - gestaltet von jungen Musikern und Musikerinnen aus der ganzen Welt. 

Ausgewählte Momente des CHARIS-Schlusstreffens mit Papst Franziskus in der Audienzhalle

(vatican news - sst) 

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04. November 2023, 17:27