Papst: Lasst uns für Frieden kämpfen!
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Bei unserem ersten Treffen im Juni 2019 - es ist einige Zeit vergangen seit dem - haben wir einen stillen Gebetsmoment für den Frieden eingelegt - in Erinnerung an das Treffen der Präsidenten Israels und Palästinas im Vatikan. Brüder und Schwestern, der Krieg zerstört auch die Erinnerung an die Schritte, die zum Frieden hin gemacht wurden. (...) Der Krieg zerstört alles. Alles. Er nimmt die Menschlichkeit", sagte Papst Franziskus bei dem CHARIS-Treffen in der vatikanischen Audienzhalle an diesem Samstag.
Im Juni 2014 hatte Papst Franziskus in den vatikanischen Gärten ein historisches Friedensgebet mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres gehalten. Aktuell ist die Lage erneut eskaliert. Diesen Donnerstag telefonierte Franziskus mit Abbas. Seit dem 7. Oktober 2023 hat Papst Franziskus mehrfach zum Frieden in Nahost und überall auf der Welt aufgerufen. Er erinnerte beim CHARIS-Treffen diesen Samstag im Vatikan auch daran, dass er zu Allerseelen auf einem Soldatenfriedhof in Rom gebetet hatte:
„Als ich angekommen bin, habe ich auf den Gräbern das Alter der Gefallenen gelesen: Sie waren alle zwischen 20 und 30 Jahre. Krieg zerstört auch die Jugend. Krieg kann nichts anderes, als ,Zerstörung` sagen. Bitte, kämpfen wir für Frieden! Lassen wir uns die Erinnerung an den Frieden nicht rauben! Und jetzt lade ich euch alle ein, eine Minute lang in Stille für den Frieden zu beten", so der Appell des Papstes.
Papst an CHARIS: Charismen fördern, nicht kontrollieren
Zuvor war Franziskus auf die katholisch-charismatische Erneuerung eingegangen und hatte CHARIS für ihr Wirken in den 5 Jahren seit der Gründung gedankt. Die Abkürzung CHARIS steht für Catholic Charismatic Renewal International Service. Der Internationale Dienst der Katholisch-Charismatischen Erneuerung nahm zu Pfingsten 2019 seinen Dienst auf und beschloss diesen Samstag in Rom ein dreitägiges Treffen unter dem Motto: „Berufen, verwandelt und gesandt“.
„Der Weg der Heiligkeit muss immer weitergehen, in der persönlichen Bekehrung und in der großzügigen Selbsthingabe, die ein Geschenk an Christus und an die anderen ist, und nicht nur im Hinblick auf das ,spirituelle Wohlbefinden´", führte Franziskus aus. Er mahnte zugleich alle, dass es nicht ihre Aufgabe sei, zu urteilen, was „authentische" charismatische Erneuerung sei, und was nicht.
„Aber, wenn mich jemand fragt: ,Was ist ein Zeichen, was bewirkt das wahre Leben der Erneuerung in den Menschen?`- Dann kommt mir in den Sinn, dass die Menschen, die die Erneuerung tief in sich spüren, zu lachen wissen. Sie wissen, zu lachen. Und dieses Lächeln wird euch helfen, immer wachsam zu sein und nicht der Versuchung von Machtspielen zu erliegen, und dem Wunsch, andere übertreffen und kommandieren zu wollen, zu widerstehen. Eure wahre Aufgabe ist der Dienst", betonte Papst Franziskus.
Zum Abschluss gab es dann in der vatikanischen Audienzhalle noch ein Konzert für Frieden - gestaltet von jungen Musikern und Musikerinnen aus der ganzen Welt.
(vatican news - sst)
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