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Papst Franziskus grüßt die Teilnehmer an der Audienz Papst Franziskus grüßt die Teilnehmer an der Audienz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst „verteidigt“ kostenloses Gesundheitssystem für alle

Das kostenlose Gesundheitssystem für alle muss erhalten bleiben, weil es ein „Volkssystem“ im Sinne des Dienstes am Volk sei: Das hob Papst Franziskus an diesem Samstag bei der Audienz für den italienischen Kinderärzteverband hervor. Es sei falsch, ein Gesundheitssystem zu fördern, das „vielleicht effiziente - manche sagen: moderne – Ideen habe“, letztlich aber eine Medizin fördere, die nur an den Profit denke.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Und es gebe drei Eigenschaften Gottes, die den Menschen immer helfen würden, voranzukommen: Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit. Er denke gerne daran, dass alle, die sich um die Gesundheit kümmern, diese drei Haltungen vor Augen haben müssten, so der Papst. Und fügte an:

„Das gilt sowohl für uns Geistliche, die wir uns um die spirituelle Gesundheit kümmern, als auch für euch Ärzte, die ihr euch um die körperliche Gesundheit und in gewissem Maße auch um die psychische und spirituelle Gesundheit kümmert. Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit. Und das hilft so sehr, das baut die Gesellschaft auf. Das wünsche ich euch: dass ihr nahe, mitfühlend und zärtlich seid.“

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Anlaufstelle für junge Paare

Vor allem Kinderärzte seien Anlaufstellen für junge Paare. Sie würden ihnen bei ihrer Aufgabe helfen, Kinder beim Heranwachsen zu begleiten, erläuterte Franziskus. Kinder seien immer ein Geschenk und ein Segen des Herrn. Italien sei leider ein alterndes Land: „Hoffen wir, dass wir den Trend umkehren können, indem wir günstige Bedingungen für junge Menschen schaffen, damit sie mehr Selbstvertrauen haben und den Mut und die Freude am Elternwerden wiederentdecken“, äußerte der Papst seinen Wunsch und fügte abweichend vom Redemanuskript an:

„Die Aufgabe eines Kinderarztes ist deshalb sehr begrenzt geworden, aber die der Tierärzte wird immer größer, oder? Und das ist kein gutes Zeichen, finde ich.“

„Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich werde es trotzdem sagen: Heute würden viele Menschen lieber einen Welpen als ein Kind haben. Die Aufgabe eines Kinderarztes ist deshalb sehr begrenzt geworden, aber die der Tierärzte wird immer größer, oder? Und das ist kein gutes Zeichen, finde ich.“

Diejenigen, die berufen seien, sich um andere zu kümmern, dürften nicht vernachlässigen, sich um sich selbst zu kümmern, rief der Papst in Erinnerung. In den letzten Jahren sei die Widerstandsfähigkeit – oftmals unter dem Schlagwort „Resilienz“ verkündet – von Ärzten, Krankenschwestern und Gesundheitsfachkräften hart auf die Probe gestellt worden. „Es sind Maßnahmen erforderlich, um Ihre Arbeit zu würdigen und die besten Bedingungen zu schaffen, damit sie so effizient wie möglich ausgeführt werden kann. Sie sind so oft Opfer, nicht wahr?“, schloss der Papst seine Überlegungen ab.

Das italienische Gesundheitssystem

Das Gesundheitssystem in Italien ist ein regional basierter nationaler Gesundheitsdienst, bekannt als „Servizio Sanitario Nazionale“ (SSN). Es bietet die universelle Versicherung für Staatsangehörige und Personen mit ständigem Wohnsitz, wobei die öffentliche Gesundheitsversorgung weitgehend kostenlos ist. Zu den Behandlungen, die vom öffentlichen System und einer geringen Zuzahlung abgedeckt werden, gehören Untersuchungen, Medikamente, Operationen während eines Krankenhausaufenthalts, Hausarztbesuche und die medizinische Betreuung durch Kinderärzte und andere Fachärzte. Darüber hinaus werden auch Medikamente, ambulante Behandlungen und Zahnbehandlungen angeboten. Je nach Region unterscheiden sich die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Italien jedoch in ihrer Qualität.

(vatican news)

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18. November 2023, 11:23