Papst bei Generalaudienz: Jesus ist unsere Freude
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
Franziskus orientierte sich an seiner Programmschrift Evangelii gaudium – Die Freude des Evangeliums – aus dem Jahr 2013. Grund unserer Freude sei Jesus Christus, „der menschgewordene Gott, der zu uns gekommen ist“, erklärte der Papst und stellte klar:
„Deshalb ist ein Christ, der unzufrieden, traurig, unerfüllt oder – noch schlimmer – nachtragend und neidisch ist, nicht glaubwürdig. Der mag zwar von Jesus sprechen, aber niemand wird ihm glauben! ... Die Freude ist essenziell; es ist essenziell, auf unsere Gefühle zu achten. Was bei der Evangelisierung wirkt, ist die Unentgeltlichkeit, weil sie aus der Fülle kommt – und nicht der Druck. Wenn man ... auf der Grundlage von Ideologien evangelisieren will, dann ist das gar kein Evangelisieren. Das ist nicht Evangelium! Das Evangelium ist keine Ideologie! Das Evangelium ist eine Verkündigung, eine Verkündigung der Freude. Ideologien sind alle kalt, während das Evangelium die Wärme der Freude besitzt. Ideologien verstehen nicht zu lächeln, das Evangelium ist ein Lächeln, es bringt dich zum Lächeln, weil es dir mit der frohen Botschaft an die Seele rührt.“
Und das werde vor allem am Bericht über die Emmaus-Jünger (vgl. Lk 24,13-35) deutlich, betonte der Papst. Sie seien zuerst verzagt und zweifelnd gewesen, doch dann habe sie die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus zur Freude geführt. Auch uns gehe das heute so - und falls nicht, dann sei das auch keine wirkliche Begegnung mit Jesus.
Wörtlich sagte Franziskus:
„Die ersten, die evangelisiert werden müssen, sind wir Christen selbst! Das ist sehr wichtig. In dem schnelllebigen und verwirrenden Klima unserer Zeit könnten auch wir uns dabei ertappen, wie wir den Glauben mit einem subtilen Gefühl der Entsagung leben; in der Überzeugung, dass niemand mehr auf das Evangelium hört und es sich nicht mehr lohnt, es zu verkünden. … In Wahrheit aber ist dies genau der richtige Zeitpunkt, um zum Evangelium zurückzukehren und zu entdecken, dass Christus immer jung und eine ständige Quelle von Neuem ist.“
Gerade unsere heutige Gesellschaft, die die Räume des religiösen Sinns verwaisen lässt, brauche Jesus, betonte Franziskus. Wer sich von ihm retten lasse, werde befreit von Sünde, Traurigkeit, innerer Leere und Vereinsamung. Mit Jesus komme immer die Freude.
Abschließend richtete der Papst an seine Zuhörer noch folgende Bitte:
„Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern. Jeder von uns kann sich heute mal einen Moment Zeit nehmen und denken: Jesus, du bist in mir; ich will dir jeden Tag begegnen. Du bist eine Person, keine Idee; du bist ein Weggefährte, kein Programm. Du bist Liebe, die viele Probleme löst. Du bist der Anfang der Evangelisierung, du, Jesus, bist die Quelle der Freude!“
(vaticannews – skr)
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