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Die Teilnehmer an der Generalversammlung des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ in Audienz bei Papst Franziskus Die Teilnehmer an der Generalversammlung des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ in Audienz bei Papst Franziskus  (Vatican Media)

Papst an Grabesritter: „Viele unschuldige Opfer im Heiligen Land“

Bei einer Audienz für die Grabesritter hat Papst Franziskus erneut daran erinnert, dass der Krieg im Heiligen Land viele unschuldige Opfer fordert. Seine Gäste forderte er an diesem Donnerstag dazu auf, weiter mit „Intelligenz und Phantasie“ für die Menschen an den Heiligen Stätten des Christentums einzutreten.

Der Orden unterstützt Christen im Heiligen Land, und darum war es folgerichtig, dass Franziskus in seiner Ansprache auf die aktuelle Lage im Nahen Osten einging: „Wir sind traurige Zeugen einer Tragödie, die sich gerade an den Orten abspielt, an denen der Herr gelebt hat, wo er uns durch seine Menschlichkeit gelehrt hat, zu lieben, zu vergeben und allen Gutes zu tun. Und stattdessen sehen wir, wie sie von schrecklichem Leid zerrissen werden, das vor allem so viele Unschuldige trifft - so viele unschuldige Tote. Deshalb bin ich geistig mit Ihnen verbunden, die Sie ... den großen Schmerz der Mutterkirche von Jerusalem teilen und um die Gabe des Friedens bitten.“

Schwerpunkt Ausbildung

Vor allem würdigte Franziskus in seiner Ansprache aber die Neuausrichtung des Ordens, der künftig mehr Gewicht auf die geistliche Fortbildung seiner Mitglieder legen will.

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„Erstausbildung und ständige Weiterbildung, praktische und spirituelle Ausbildung: diese vier Leitlinien sehen wir im Zeichen des Kreuzes, das auf eurem Mantel deutlich zu sehen ist und eure Spiritualität belebt“, so Franziskus. Dabei erinnere der horizontale Arm daran, dass „die Hingabe an den gekreuzigten und auferstandenen Christus“ ihr ganzes Leben umfassen und sie in der Nächstenliebe „jedem Bruder und jeder Schwester“ nahe bringen müsse; während der vertikale Arm, fest auf dem Boden verankert und dem Himmel zugewandt, „an die unverzichtbare Komplementarität auf eurem Weg zwischen einem Leben des Gebets und des Dienstes an euren Brüdern und Schwestern“ erinnere.

Das vierarmige Kreuz

Die von ihm im Jahr 2020 genehmigten Statuten stellten den „Hauptweg“ dar, auf dem sich der Laienorden bewegen könne, um das Ziel zu verfolgen, das bereits Pius IX. ebenso wie seine Nachfolger bestätigt hätten, nämlich ausgehend vom Leben der „Mutter“-Kirche in Jerusalem Männer und Frauen zusammenzubringen, die sich für eine umfassendere Teilnahme am Leben der Kirche einsetzen und sich der ganzen Welt öffnen:

„Mit dieser universalen Perspektive seid ihr aufgerufen, ein Orden zu sein, der, stark in seiner eigenen Identität, auf die schönste Weise am Geheimnis der Nächstenliebe teilnimmt, offen und verfügbar, bereit, jene Dienste zu übernehmen, die der Herr durch die Bedürfnisse der Geschwister verlangt: von der Erziehung der Kinder in den Schulen bis zur konkreten Solidarität mit den schwächsten Gruppen, wie den Alten, den Kranken, den Flüchtlingen.“

„Bilden Sie sich aus und lassen Sie sich ausbilden für eine universale und integrative Nächstenliebe“

Das leere Grab, dessen besondere Hüter sie seit Jahrhunderten seien, sei in diesem Sinne „vor allem ein Zeichen der grenzenlosen Liebe des Gekreuzigten“, so Franziskus:

„Ausbilden und sich selbst ausbilden, am Anfang des Weges der Investitur und für das Leben. Ausbildung ist für das Leben. Bilden Sie aus und lassen Sie sich ausbilden für eine universale und integrative Nächstenliebe.“ Auch die Geschichte ihres Ordens sollten sie unter diesem Gesichtspunkt studieren und sich bemühen, „in einem Kontext des Zuhörens und des Gebets die Fähigkeiten zu erwerben“, die es brauche, um auf die Bedürfnisse des Nächsten einzugehen:

„Dies ist ein großer Dienst, den Sie heute für die Kirche und die Welt leisten können. In jedem Zeitalter, auch in unserem vom technokratischen Paradigma geprägten, gibt es einen großen Bedarf an Menschen, die mit Intelligenz und Phantasie Nächstenliebe praktizieren.“ Er wolle sie daher auffordern, ihre Arbeit in eben diesem Stil fortzusetzen und sie in den verschiedenen Phasen der Ausbildung getreu weiterzugeben, so der Papst zu seinen Gästen.

(vatican news - cs)

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09. November 2023, 11:21