Papst: Einsatz für Menschenrechte endet nie!
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Der Tag der Menschenrechte wird inzwischen schon seit 75 Jahren immer am 10. Dezember begangen, da am 10. Dezember 1948 in Paris von den Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" verabschiedet wurde. Papst Franziskus würdigte die Erklärung als „Königsweg", auf dem schon viele Schritte in die richtige Richtung gemacht worden seien - es sei aber auch noch viel zu tun und habe auch Rückschritte gegeben, so Franziskus.
Der Papst sprach diesen Sonntag wieder wie üblich vom Fenster des Apostolischen Palasts hin zum Petersplatz. Vorigen Sonntag, am 1. Advent, hatte Franziskus das Mittagsgebet krankheitsbedingt aus der Casa Santa Marta im Vatikan gesprochen; es wurde per Leinwand auf den Petersplatz übertragen. Auch seine eigentlich geplante Reise zum Weltklimagipfel COP28 in Dubai hatte das Kirchenoberhaupt absagen müssen. Für den Gipfel, der am 12. Dezember endet, erbat der Papst diesen Sonntag Gebete, „damit gute Ergebnisse" zum Schutz der Umwelt und der Menschen erreicht würden.
In seinen Appellen nach dem Mittagsgebet diesen Sonntag ging Franziskus zudem auf die Konflikte und Kriege in der Welt ein:
Freude über Fortschritte im Kaukasus-Konflikt
„Ich freue mich über die Freilassung einer bedeutenden Zahl armenischer und aserbaidschanischer Häftlinge. Ich schaue voll Hoffnung auf dieses positive Zeichen für die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan und für den Frieden im Südkaukasus, und ich ermutige alle Parteien und ihre Führer, schnellstmöglich ein Friedensabkommen abzuschließen", betonte der Papst. Aserbaidschan und Armenien hatten am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, gefangene Soldaten austauschen zu wollen. Beide äußerten zudem die Absicht, einen Friedensvertrag zu schließen.
Papst Franziskus rief diesen Sonntag auch erneut zu Gebeten für Frieden in anderen Regionen der Welt auf:
„Und beten wir weiter für alle Völker, die aufgrund von Kriegen leiden. Wir sind auf dem Weg zu Weihnachten: Werden wir in der Lage sein, mit Gottes Hilfe, konkrete Schritte für den Frieden zu gehen? Es ist nicht leicht, das wissen wir. Gewisse Konflikte haben tiefe historische Wurzeln. Aber wir haben auch das Zeugnis von Männern und Frauen, die mit Weisheit und Geduld für ein friedliches Zusammenleben gearbeitet haben; möge man ihrem Beispiel folgen!" lautete der Appell des Papstes, ohne dass er hier konkrete Kriegs- oder Konflikt-Gebiete nannte. Aus dem Kontext wurde aber deutlich, dass er sich wohl auch auf den Nahost-Konflikt bezog. Papst Franziskus fuhr dann fort:
Humanitäre Hilfen für Gaza; Geiseln aus Israel freilassen
„Und in der Zwischenzeit - Thema Menschenrechte - müssen Zivilisten geschützt werden, Krankenhäuser, Kultstätten. Geiseln müssen freigelassen werden und humanitäre Hilfen garantiert sein. Vergessen wir die gemarterte Ukraine, Palästina und Israel nicht", mahnte das katholische Kirchenoberhaupt erneut. Unterdessen forderte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, einen Waffenstillstand im Nahost-Krieg. Das Gesundheitssystem des Gazastreifens sei am Boden und breche zusammen, sagte Tedros bei einer Dringlichkeitssitzung des WHO-Exekutivrates diesen Sonntag in Genf. Russland hat unterdessen in den vergangenen Tagen wieder Großangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kyiv gestartet.
Papst Franziskus erinnerte bei seinem Mittagsgebet im Vatikan auch an die Opfer eines Brands in einem Krankenhaus in Tivoli, unweit von Rom. Mindestens vier Menschen starben, mehrere hundert mussten evakuiert werden. Papst Franziskus versicherte seine Gebete für die Opfer.
(vatican news - sst)
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