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Papst Franziskus bei der Generalaudienz Papst Franziskus bei der Generalaudienz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Generalaudienz: Papst ruft Christen zu Offenheit auf

„Der Christ muss offen sein für das Wort Gottes und für den Dienst an den anderen”: Das sagte Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. Bei seiner Katechese ging er von der Episode im Markus-Evangelium aus, in der beschrieben wird, wie Jesus dem Taubstummen Ohren und Lippen öffnet (vgl. Mk 7,31-35).

An diesem Mittwoch schloss Franziskus seine Katechesereihe zum apostolischen Eifer ab, die er über die vergangenen Monate gehalten hatte. Die Leidenschaft für die Verkündigung des Evangeliums zu fördern gehe jeden Christen an, so der Papst eingangs zu den Pilgern in der Audienzhalle. Die vorbereitete Katechese hatte er stark gekürzt, diese aber selbst vorgetragen. 

„Effatà“ ist das aramäische Wort, das nach der Bibelüberlieferung Jesus zu dem Taubstummen spricht, den er durch seine Berührung heilt. Ein weiteres Zeichen sei in dieser Episode bedeutsam, so Franziskus, spreche doch Jesus dieses Wort nicht so sehr zu dem Taubstummen, der es gar nicht hören könne, sondern gerade zu den ihn umgebenden Jüngern, damals wie zu allen Zeiten: „Auch wir, die wir in der Taufe die Ausgießung des Geistes empfangen haben, sind aufgerufen, uns zu öffnen. ,Öffnet euch‘, sagt Jesus zu jedem Gläubigen und zu seiner Kirche: Öffnet euch, weil die Botschaft des Evangeliums euch braucht, um bezeugt und verkündet zu werden!“

„Verschlossene Christen enden immer schlecht, denn sie sind keine Christen, sie sind Ideologen, Ideologen der Verschlossenheit“

Dies lasse uns auch an die Haltung des Christen denken, der offen sein müsse, so die Quintessenz der Worte des Papstes: „Verschlossene Christen enden immer schlecht, denn sie sind keine Christen, sie sind Ideologen, Ideologen der Verschlossenheit. Ein Christ muss offen sein: in der Verkündigung des Wortes, in der Aufnahme der Brüder und Schwestern. Und dazu ist dieses ,effatà‘, dieses ,offen‘, sich zu öffnen, eine Einladung an uns alle.“

Als Getaufte sollten wir alle uns berufen fühlen, „Jesus zu bezeugen und zu verkünden“, so die Aufforderung des Papstes: „Und wir bitten um die Gnade, als Kirche eine pastorale und missionarische Umkehr vollziehen zu können“, betonte Franziskus.

„Möchte ich sein Zeuge werden oder begnüge ich mich damit, sein Jünger zu sein?“

Abschließend forderte er die Gläubigen noch dazu auf, sich innerlich eine wichtige Frage zu stellen: „Liebe ich den Herrn wirklich so sehr, dass ich ihn verkünden möchte? Möchte ich sein Zeuge werden oder begnüge ich mich damit, sein Jünger zu sein? Nehme ich mir die Menschen, denen ich begegne, zu Herzen, bringe ich sie im Gebet zu Jesus? Will ich etwas dafür tun, dass die Freude am Evangelium, die mein Leben verändert hat, auch ihr Leben schöner macht? Lassen Sie uns über diese Fragen nachdenken und mit unserem Zeugnis voranschreiten.“

Papst Franziskus bei der Krippe auf dem Petersplatz
Papst Franziskus bei der Krippe auf dem Petersplatz

Im Anschluss an die Generalaudienz stattete Franziskus unangekündigt nochmals der Krippe auf dem Petersplatz einen Besuch ab, die er bereits in der Aufbauphase in der vergangenen Woche inspiziert hatte. An diesem Mittwoch jährt sich übrigens auch die Priesterweihe von Jorge Mario Bergoglio, die er am 13. Dezember 1969 in Buenos Aires empfing.

(vatican news - cs)

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13. Dezember 2023, 13:03