Papst: Warum die Weihnachtskrippe so wichtig ist
Mario Galgano – Vatikanstadt
Franz von Assisi wollte die Geburt Jesu lebendig darstellen, um in seinen Mitbrüdern und im Volk „die Ergriffenheit, die Zärtlichkeit angesichts des Geheimnisses Gottes, das durch Maria in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde“, zu wecken. Der Heilige wollte vor genau 800 Jahren durch die Darstellung der Geburt Christi Konkretheit verleihen: „Kein Gemälde, keine Statuen, sondern leibhaftige Menschen, damit die Wirklichkeit der Menschwerdung deutlich wird“, so Papst Franziskus an die rund 2.500 Gäste aus Rom und ganz Italien in der vatikanischen Audienzhalle.
Ein zweiter Gedanke des Papstes galt „unseren Brüdern und Schwestern in Bethlehem“, und zwar dem Bethlehem von heute. „Und natürlich gilt er allen Bewohnern jener Region, in der Jesus geboren wurde, lebte, starb und auferstand“, fügte Franziskus an:
„Wir wissen, wie die Situation ist, denn es herrscht Krieg, die Folge eines jahrzehntelangen Konflikts. Ihr Auftritt muss also in Solidarität mit diesen Brüdern und Schwestern gelebt werden, die so sehr leiden. Für sie wird es ein Weihnachten des Schmerzes, der Trauer, ohne Pilger, ohne Feiern werden. Wir wollen sie nicht allein lassen. Wir sind ihnen nahe mit Gebet, mit konkreter Hilfe und auch mit Ihrer lebendigen Krippe, die alle daran erinnert, dass das Leid in Bethlehem eine offene Wunde für den Nahen Osten und die ganze Welt ist. Lasst uns an Weihnachten an das Heilige Land denken.“
Er wünsche allen, dass das diesjährige Weihnachtsfest „mit Glauben und Freude“ gelebt werde. „Möge das Fest ein Zeugnis für das Evangelium sein!“ - diesen Wunsch äußerte Franziskus abschließend und segnete „alle und ihre Lieben“ von Herzen. „Und vergesst nicht, für mich zu beten. Fröhliche Weihnachten!“
Aus ganz Italien angereist
Neben den Mitgliedern der Vereinigung von Santa Maria Maggiore waren auch Gäste aus anderen Ortschaften dabei. Mehr als 1.500 Darstellerinnen und Darsteller aus ganz Italien, von Gruppen, Pfarreien und Vereinen, waren an diesem Samstag, den 16. Dezember, angereist, um die zweite Auflage der lebendigen Krippe von Rom zu beleben, die von der Basilika Santa Maria Maggiore in Zusammenarbeit mit dem Verein „Città dei Presepi“ („Stadt der Krippen e. V.“) veranstaltet wird. Anlässlich des 800. Jahrestages der Erschaffung der ersten Krippe durch den heiligen Franz von Assisi in Greccio wurde die Tradition im Zentrum Roms auf einem Wanderweg wiederbelebt, der von der Kirche Perpetuo Soccorso in der Via Merulana über die Via Merulana selbst, die Piazza di Santa Maria Maggiore, die Via dell'Esquilino, die Piazza dell'Esquilino und die Via Liberiana bis zum Platz vor der Basilika führt, wo die Krippe aufgeführt wird.
„In der lebendigen Krippe, die von der Basilika und dem Verein ,Stadt der Krippen e.V.´ enthusiastisch gefördert wird", sagt Monsignore Rolandas Makrickas, außerordentlicher Beauftragter der päpstlichen Basilika von Santa Maria Maggiore, „erleben wir die Geschichte der Geburt Christi nach, eine Geschichte, die die Kraft hat, die Herzen zu berühren und den Glauben zu erneuern, indem wir uns daran erinnern, dass wir an diesem heiligen Ort, an dem das Weihnachtsereignis mit besonderer Intensität leuchtet, die Reliquie der Heiligen Krippe aufbewahren.“
(vatican news/pm)
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