Papst Franziskus: Bibelstudium nicht aus kirchlichem Kontext lösen
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Im Vatikan empfing er Franziskaner, die den 100. Geburtstag des „Studium Biblicum Franciscanum“ feiern. Dabei lobte er sie dafür, dass sie das Bibelstudium mit dem Leben im Heiligen Land und mit archäologischer Arbeit verbinden. Dann wies er sie darauf hin, dass das Studium des Wortes Gottes nicht im Elfenbeinturm stattfinden dürfe, sondern mitten ins kirchliche Leben hinein gehöre. Das hätten auch der hl. Franz von Assisi und der hl. Bonaventura so gesehen.
„Anlässlich Ihres hundertjährigen Jubiläums möchte ich Sie bitten, diesen Ansatz bei der Annäherung an die Heilige Schrift nicht aus den Augen zu verlieren. Das ernsthafte, wissenschaftliche Studium der biblischen Quellen, bereichert durch die modernsten Methoden und Disziplinen, möge für Sie immer mit dem Kontakt und der Seelsorge am heiligen Volk Gottes verbunden sein. Studium, Meditation, Reflexion über die Bibel und biblische Texte – aber im Herzen der Kirche, die das heilige, gläubige Volk Gottes auf dem Weg ist. Außerhalb der Kirche haben diese Studien keinen Wert. Was von Wert ist, ist das Herz der Kirche, der heiligen Mutter Kirche.“
Dann ging der Papst einmal mehr auf die Kriege und Konflikte in Israel und Palästina ein.
„Die derzeitige Situation im Heiligen Land und den dort lebenden Völkern geht uns alle an und schmerzt uns. Sie ist unter allen Gesichtspunkten sehr ernst. Sie ist sehr ernst! … Ich bin jeden Tag mit der Gemeinde von Gaza in Kontakt, die so sehr unter dieser Situation leidet… Die Lage ist sehr ernst. Wir müssen unermüdlich beten und handeln, damit diese Tragödie ein Ende hat.“
Für eine Reform der päpstlichen Unis in Rom
Dann schraubte Franziskus kräftig am Fokus – und kam vom Heiligen Land zurück ins Römische. Das „Studium Biblicum“ der Franziskaner in Jerusalem ist seit fast hundert Jahren mit der Päpstlichen Universität Antonianum in Rom verbunden, und das gab dem Papst die Vorlage, um zu betonen, dass er es ernst mit einer Reform der päpstlichen Unis meint.
„Es gibt zu viele kirchliche Universitäten in Rom! Man sollte sich einigen und etwas vereinheitlichen… Einheitlichkeit in den Lehrplänen herstellen... aber vor allem miteinander reden und sich einigen.“
(vatican news)
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