Papst: Sich nicht vom Bösen versklaven lassen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Die Überlegungen des Papstes drehten sich um einen Passus aus dem Evangelium nach Markus (1,21-28). Dort wird berichtet, wie Jesus, der am Anfang seines öffentlichen Wirkens immer wieder auf den Einfluss Satans in Form unreiner Geister trifft, einen Besessenen heilt. Jesus gebietet dem Dämon, auszufahren und befreit den Betroffenen aus den Klauen Satans. So macht Jesus, der im Markusevangelium als vollkommener Diener Gottes vorgestellt wird, die Machtlosigkeit des Teufels offenbar.
„Das ist es, was der Teufel tut: Er will uns besitzen, um „unsere Seelen in Ketten zu legen“, warnte Franziskus. Und dass der Teufel auch unsere Freiheit ersticken wolle, sehe man an „den Abhängigkeiten, die uns zu chronisch unzufriedenen Sklaven machen, all unsere Energien, Güter und Liebesbeziehungen verschlingen.“
Worauf hier besonders zu achten sei, beschrieb der Papst wie folgt:
„Ich denke an die vorherrschenden Moden, die uns zu einem unmöglichen Perfektionismus, Konsumismus und Hedonismus drängen, Menschen zu Waren machen und ihre Beziehungen verderben. Und dann sind da noch die Versuchungen und Einflüsse, die das Selbstwertgefühl, die Gelassenheit und die Fähigkeit, sich für das Leben zu entscheiden und es zu lieben, untergraben; da ist die Angst, die dazu führt, dass man pessimistisch in die Zukunft blickt, und die Intoleranz, die immer die Schuld auf die anderen schiebt. Und da ist die Vergötterung der Macht, die Konflikte auslöst und zu Waffen greift lässt, die töten – oder wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und Manipulation des Denkens den Weg ebnet.“
Franziskus warnte ausdrücklich vor Versuchen, mit dem Teufel „zu verhandeln": Wenn wir anfingen, mit ihm zu sprechen, würde der Teufel immer siegen. Jesus aber sei gekommen, um uns von der Macht des Bösen zu befreien. Und daher müssten wir auf Gottvertrauen und Gebet setzen. Konkret riet der Papst:
„Rufen wir Jesus an: Rufen wir ihn dort an, wo wir die Ketten des Bösen und der Angst am stärksten spüren. Der Herr möchte mit der Kraft seines Geistes dem Bösen auch heute sagen: „Geh weg, lass dieses Herz in Ruhe, spalte nicht die Welt, die Familien, unsere Gemeinschaften; lass sie friedlich leben, damit die Früchte meines Geistes dort gedeihen, nicht die deinen. Damit Liebe, Freude und Sanftmut unter ihnen herrschen und es statt Gewalt und Schreien des Hasses Freiheit und Frieden für alle gibt". Das ist es, was Jesus will, und er vertraut diesen Traum von Freiheit uns an – nicht dem Dialog mit dem Teufel –, sondern unserer Wachsamkeit und unserem Gebet, das ihm erlaubt, uns zu heilen.“
(vaticannews – skr)
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