Papst bei Generalaudienz: Jesus hilft aus der Sünde heraus
Franziskus setzte seine am vergangenen Mittwoch begonnene Katechesenreihe über christliche Tugenden und Laster fort, Thema war diesmal der „geistliche Kampf“ gegen die Versuchungen. Der Papst sprach weite Teile seiner Ausführungen frei und ließ vorbereitete Passagen weg, hat aber verfügt, dass auch die nicht gehaltenen Textstellen seiner Reden veröffentlicht werden sollen.
Das geistliche Leben des Christen, sagte Franziskus einführend, ist „nicht friedlich, geradlinig und anspruchslos, sondern erfordert im Gegenteil einen ständigen Kampf.“ Deshalb sei das Salböl, das bei der Taufe zum Einsatz kommt, ohne Geruch. So ein Täufling sei vergleichbar mit einem Ringkämpfer damals in der Antike, der vor dem Wettkampf am ganzen Körper gesalbt wurde, um seine Muskeln zu stärken und seinen Körper dem Zugriff des Gegners zu entziehen. „Die Salbung der Katechumenen macht deutlich, dass dem Christen der Kampf nicht erspart bleibt“, so der Papst. Mehr noch, „wer die Versuchungen ausschaltet, wird nicht gerettet", sagte er in einem Zitat des ersten großen Vaters des Mönchtums, Abba Antonius. Das Böse tauche im Leben immer wieder auf, eine Erfahrung, die alle Menschen machten, es komme darauf an, sich das einzugestehen und gut zu parieren, erklärte Franziskus in freier Rede.
Jesus habe, obwohl selbst ohne Sünde, die Taufe empfangen, um sich damit sichtbar auf die Seite der Menschen zu stellen. „Jesus begleitet uns, uns alle, die wir sündigen, und das ist schön“, so der Papst. „In den schlimmsten Momenten, in den Momenten, in denen wir in die Sünde abrutschen, ist Jesus an unserer Seite, um uns aufzurichten. Das spendet Trost.“
Sich Gott öffnen und auf die Heiligkeit zugehen
Gläubige sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass im inneren Leben Widerstände und Widersprüche auftreten, hieß es im vorab von Franziskus gebilligten Redetext: „Stolz fordert die Demut heraus; Hass steht der Nächstenliebe entgegen; Traurigkeit verhindert die wahre Freude des Geistes; Verhärtung des Herzens lehnt die Barmherzigkeit ab. Christen bewegen sich ständig auf diesem Grat.“ Gerade hier helfe es, über die Laster und Tugenden nachzudenken. Schließlich könne der Mensch, „anders als jedes andere Geschöpf, immer über sich hinauswachsen, indem er sich Gott öffnet und auf die Heiligkeit zugeht.“
(vatican news – gs)
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