Papst: „Die Güter Gottes sind dazu bestimmt, geteilt zu werden“
Valerie Nusser - Vatikanstadt
Die Todsünde des Neids sei eines der ältesten Laster, leitete der Papst-Text in die Katechese über die beiden Todsünden ein. „Der Hass Kains auf Abel entlädt sich, als er erkennt, dass Gott Wohlgefallen an den Opfern seines Bruders findet.“ Die Wurzel des Neids sei eine falsche Vorstellung von Gott. „Wir akzeptieren nicht, dass Gott seine eigene ‚Mathematik‘ hat, die sich von der unseren unterscheidet“, erinnerte der verlesene Katechese-Text. So könnten wir unsere egoistische Logik Gott nicht aufzwingen, denn Gottes Logik sei die Liebe. „Die Güter, die er uns gibt, sind dazu bestimmt, geteilt zu werden“. Das Heilmittel gegen den Neid seien die Worte von Paulus: „Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung“ (Röm 12,10).
Der Ruhmsüchtige ist „ein ständiger Bettler um Aufmerksamkeit“
Die Ruhmsucht gehe Hand in Hand mit dem Dämon des Neides, mahnte der Papst-Text. Der Ruhmsüchtige besitze ein sperriges „Ich“. Er habe kein Einfühlungsvermögen und wisse nicht, dass es außer ihm noch andere Menschen auf der Welt gibt. Seine Beziehungen seien immer funktionell und auf die Unterdrückung des anderen ausgerichtet. „Seine Person, seine Leistungen, seine Erfolge müssen allen gezeigt werden: Er ist ein ständiger Bettler um Aufmerksamkeit.“
Die Gnade Jesu als Heilmittel
Die beste Anleitung zur Überwindung der Ruhmsucht finde sich ebenfalls bei Apostel Paulus: „Der Apostel musste sich immer wieder mit einem Makel abfinden, den er nie überwinden konnte. Dreimal bat er den Herrn, ihn von dieser Qual zu befreien, doch schließlich antwortete ihm Jesus: ‚Meine Gnade genügt dir; denn in der Schwachheit zeigt sich die Kraft‘. Von diesem Tag an war Paulus befreit. Und seine Schlussfolgerung sollte auch die unsere sein: ‚Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt‘ (2 Kor 12,9).“
(vatican news)
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