Papst: Passions-Darstellungen sind kein Spektakel
Adriana Masotti und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Mérida ist eine spanische Stadt mit besonders vielen antiken römischen Monumenten und daher auch als „das spanische Rom" bekannt. Rund um diese antiken Orte finden in der Karwoche Prozessionen und auch der Kreuzweg statt, organisiert wird alles von örtlichen katholischen Bruderschaften. Ihnen und allen, die an den religiösen Volkstraditionen mitwirken, dankte Papst Franziskus dieses Wochenende in einer Videobotschaft:
„Ich wende mich nun an alle Bruderschaften von Mérida, an alle, die das ganze Jahr lang dafür arbeiten, dass die Karwoche eine Spur hinterlässt, eine unauslöschliche und beständige Spur im Leben all jener, die über die Kreuzwegstationen meditieren. Das ist kein Spektakel, sondern eine Verkündigung unseres Heils, und deshalb muss es eine Spur hinterlassen", betont das katholische Kirchenoberhaupt.
Papst Franziskus erinnert auch daran, dass die Karwoche eine „Zeit der Gnade" ist, die besonders dem Gebet sowie auch der Nächstenliebe und Solidarität gewidmet werden sollte:
Aufruf zu Gebet und Solidarität
„In der Karwoche ist es nötig, sich Zeit für das Gebet zu nehmen, das Wort Gottes zu empfangen, innezuhalten wie der Samariter angesichts des verwundeten Bruders. Die Liebe zu Gott und zum Nächsten ist ein und dieselbe Liebe. In der Gegenwart Gottes werden wir zu Schwestern und Brüdern, wir nehmen die anderen mit neuer Intensität wahr; anstatt sie als Feinde zu betrachten und uns immer mehr voneinander zu entfernen."
Der Papst ruft daher alle dazu auf, gerade auch in der Karwoche die Herzen zu öffnen, und Gott und den anderen Menschen entgegenzugehen. Es gelte das Licht des Glaubens zu verbreiten und stets aus sich selbst hinauszugehen, so Franziskus. Es sei zudem wichtig, mit der Liebe und Zärtlichkeit Gottes zu handeln und sich respektvoll und geduldig Gott anzuvertrauen, der uns auf unserem Weg leiten werde.
Papst fühlt sich bei Kreuzweg am Kolosseum mit spanischem Kreuzweg verbunden
Papst Franziskus, der wie üblich den Karfreitag beim Kolosseum in Rom begeht, sagte in der Videobotschaft an die Bruderschaften von Mérida auch noch, dass er sich mit dem Kreuzweg von Mérida verbunden fühlt - der dortige Kreuzweg findet nämlich auch in der Nähe eines römischen Amphitheaters statt:
„Wenn ich dieses Jahr beim Gebet zum Kreuzweg am Kolosseum in Rom teilnehme, werde ich daran denken, dass auch ihr den Kreuzweg begeht, beim beeindruckenden römischen Amphitheater von Mérida, das dann viele Gläubige aus aller Welt vereint."
(vatican news - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.