Papst: Aufbau einer Welt ohne Einschüchterung nötig
Mario Galgano - Vatikanstadt
Vor 30 Jahren wurde der Priester Don Peppe Diana von der Camorra in der Nähe von Neapel ermordet. Franziskus richtete deshalb eine Botschaft an den Bischof von Aversa, Angelo Spinillo, um an den „mutigen Jünger“ zu erinnern, der sich in die „existenzielle Wüste eines Volkes“ begeben hatte. Mit dem Hinweis auf sein Beispiel richtete der Papst eine Botschaft an die heutigen jungen Menschen: „Baut eine andere Zukunft, mit ehrlicher Arbeit und nicht mit blutbefleckten Händen“, schreibt das katholische Kirchenoberhaupt.
Nach dreißig Jahren sei das „spirituelle Vermächtnis“ von Don Peppe Diana immer noch lebendig, ebenso wie sein Einsatz für eine Welt, die „frei von jeder Art von krimineller Arroganz“ sei, „sein eifriger Dienst in der existenziellen Wüste eines Volkes, das ihm so sehr am Herzen lag“, nämlich Casal di Principe in der Provinz Caserta, den er bis zum Einsatz seines Lebens verteidigt hatte, so der Papst.
Dianas Ermutigung für junge Menschen habe darin bestanden, „sich von den Fesseln krimineller Organisationen und der Illusion des leichten Geldes zu befreien“. Und es sei dieses „Vermächtnis“, auf das Papst Franziskus zurückgreift, um ein Porträt des von der Camorra ermordeten Priesters zu entwerfen, der auf den Tag genau vor dreißig Jahren, am 19. März 1994, getötet wurde. Papst Franziskus trug die Stola von Peppe Diana 2014 am Ende einer Gebetswache mit Angehörigen von Mafiaopfern in der Kirche San Gregorio VII in Rom.
Die Worte von Don Peppe
Am Ende seines Schreibens erinnert Papst Franziskus an die Worte, die Don Peppe Diana selbst an Weihnachten 1991 zu den Pfarrern des Seelsorgebereichs Casal di Principe gesprochen hatte: „Als in Christus Getaufte, als Hirten... ruft Gott uns auf, Propheten zu sein. Der Prophet ist ein Wächter: Er sieht die Ungerechtigkeit, prangert sie an und erinnert an den ursprünglichen Plan Gottes.“ Diese Aufforderung sei immer noch gültig, bekräftigte der Papst, nämlich „das Ziel zu verfolgen, eine Gesellschaft aufzubauen, die endlich von den Schatten der Sünde gereinigt ist und die fähig ist, eine Zukunft in Eintracht und Brüderlichkeit zu wagen“. Es sei wichtig, eine Welt ohne Einschüchterung und Gewalt aufzubauen.
Giuseppe Diana versuchte in den 1980er und 90er Jahren, den Menschen in seiner Pfarrei bei Caserta in schwierigen Zeiten der Camorra-Unterdrückung zu helfen. Damals herrschten die sogenannten Casalesi-Clans mit dem Mafia-Boss Francesco Schiavone, genannt „Sandokan“. Die Kriminellen des Clans kontrollieren nicht nur den illegalen Handel, sondern hatten auch lokale Behörden eingeschüchtert und verwalteten bedeutende Teile der legalen Wirtschaft, so sehr, dass sie zu einer „unternehmerischen Camorra“ geworden waren. Diana wehrte sich dagegen und bezahlte dies mit seinem Leben.
Don Dianas Ermordung
Am 19. März 1994, dem Tag seines Namenstages, wurde der Priester um 7.20 Uhr, während er sich auf die Feier der Heiligen Messe vorbereitete, in der Sakristei der Kirche San Nicola di Bari in Casal di Principe ermordet. Ein Mann der Camorra zielte mit einer Waffe auf ihn. Die fünf Kugeln trafen bestimmte Ziele: zwei im Kopf, eine im Gesicht, eine in der Hand und eine im Nacken. Don Giuseppe Diana starb sofort. Der Mord im reinen Camorra-Stil erregte aufgrund seiner Brutalität in Italien und Europa großes Aufsehen. Eine Kondolenzbotschaft äußerte Papst Johannes Paul II. beim Angelusgebet am 20. März 1994:
„Ich habe das Bedürfnis, noch einmal den tiefen Schmerz zum Ausdruck zu bringen, den die Nachricht von der Ermordung von Don Giuseppe Diana, Pfarrer der Diözese Aversa, bei der Vorbereitung auf die Feier der Heiligen Messe von rücksichtslosen Attentätern erschossen hat. Ich bedauere dieses neue abscheuliche Verbrechen und lade Sie ein, gemeinsam mit mir für die Seele des großzügigen Priesters zu beten, der sich im pastoralen Dienst für sein Volk engagierte. Möge der Herr dafür sorgen, dass das Opfer seines Amtsträgers, eines evangelischen Weizenkorns, das in die Erde fiel, Früchte der völligen Bekehrung, der aktiven Harmonie, der Solidarität und des Friedens hervorbringt.“
(vatican news)
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