Papst: Gender-Ideologie „löscht Menschlichkeit aus“
„Es ist sehr wichtig, dass es diese Begegnung, diese Begegnung zwischen Männern und Frauen, gibt, denn die hässlichste Gefahr ist heute die Gender-Ideologie, die die Unterschiede aufhebt“, mahnte der Papst. Franziskus erzählte, er habe um Studien über „diese hässliche Ideologie unserer Zeit gebeten, die Unterschiede auslöscht und alles gleichmacht; Unterschiede auslöschen heißt, die Menschlichkeit auslöschen“.
Buch-Tipp des Papstes
Das Kirchenoberhaupt lud die Anwesenden ein, den Roman „Lord of the World“ aus dem Jahr 1907 des katholischen Priesters Robert Hugh Benson, Sohn des anglikanischen Erzbischofs von Canterbury, zu lesen. „Der Roman spricht von der Zukunft und ist prophetisch, denn er zeigt diese Tendenz, alle Unterschiede auszulöschen“, so der Papst.
Akademische Auseinandersetzung mit Berufungen wichtig
In seinem vorbereiteten Text an die Anwesenden, der wegen der Grippe des Papstes von einem Mitarbeiter des Staatssekretariats verlesen wurde, betonte Franziskus die Wichtigkeit, auf akademischer Ebene eine Reflexion über Berufungen in Kirche und Gesellschaft anzustoßen. Dabei solle die anthropologische Dimension der Berufungen hervorgehoben werden, die von der „elementaren und grundlegenden Wahrheit“ ausgeht, dass das gesamte „Leben des Menschen eine Berufung“ ist.
Diese Entdeckung führe uns aus der Isolation eines selbstbezogenen Ichs heraus und lasse uns uns selbst als eine Identität in Beziehung betrachten. „Ich existiere und lebe in Beziehung zu dem, der mich hervorgebracht hat, zu der Realität, die mich übersteigt, zu den anderen und zur Welt um mich herum, in Bezug auf die ich aufgerufen bin, eine spezifische und persönliche Mission mit Freude und Verantwortung zu übernehmen“, so der Papst-Text.
Papst: „Gesunde innere Spannung nicht unterdrücken“
Im heutigen kulturellen Kontext bestehe manchmal die Tendenz, diese Realität zu vergessen oder zu verdunkeln, „mit dem Risiko, den Menschen allein auf seine materiellen Bedürfnisse oder seine primären Anforderungen zu reduzieren, als wäre er ein Objekt ohne Gewissen und Willen, das vom Leben einfach als Teil eines mechanischen Getriebes mitgerissen wird“. In diesem Sinne empfiehlt der Papst in seinem Text, die „gesunde innere Spannung“, die jeder in sich trage, nicht zu unterdrücken, sondern dem Ruf „nach Glück, nach der Fülle des Lebens, nach etwas Großem, für das Gott uns bestimmt hat“, zu folgen.
„Diese Hoffnung zu wecken und sich in den Dienst des Reiches Gottes zu stellen, um eine offene und brüderliche Welt aufzubauen, ist eine Aufgabe, die jeder Frau und jedem Mann unserer Zeit anvertraut ist“, endete der Papst-Text.
(vatican news – vn)
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