„Besser Verhandlungsfrieden als endloser Krieg“
Er rufe alle kriegführenden Länder auf, sich um eine Beilegung der Feindseligkeiten zu bemühen, so der Appell des katholischen Kirchenoberhaupts: „Versucht zu verhandeln, sucht den Frieden“. Damit bezog Franziskus sich sowohl auf den Ukraine-Krieg als auch auf den Nahostkonflikt und weitere Krisenherde in aller Welt. Teile des Interviews wurden in der vergangenen Nacht ausgestrahlt, eine längere Fassung wird am kommenden Sonntag publiziert.
Besorgt zeigte sich der Papst erneut über die Folgen des Ukraine-Kriegs auf Kinder: „Diese Kinder wissen nicht, wie man lächelt. Ich sage ihnen etwas, aber sie haben vergessen, wie man lächelt. Und wenn ein Kind vergisst, zu lächeln, ist das sehr ernst.“ Der Papst ruft immer wieder zu Friedensverhandlungen für die Ukraine auf; als er vor Ostern in einem Interview erklärte, dass es den Mut brauche, „die weiße Fahne“ zu hissen, sorgte das international für eine heftige Kontroverse und brachte ihm viel Widerspruch ein. Der Vatikan stellte klar, dass der Papst keineswegs zu einer Kapitulation der Ukraine habe aufrufen wollen.
Papst betet für Waffenstillstand im Gazastreifen
Franziskus ließ wissen, dass er für einen Waffenstillstand im Gazastreifen bete und jeden Abend in der einzigen katholischen Pfarrei dort anrufe. Der Frage, ob man angesichts der Gaza-Offensive des israelischen Militärs von Völkermord sprechen könne, wich der Papst aus. Stattdessen versetzte er, die Lage im Gazastreifen sei „sehr hart, sehr hart"; die Menschen müssten um Nahrung kämpfen. In der Pfarrei in Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens harren mehrere hundert Katholiken aus.
Zu seiner Gesundheit äußerte Franziskus, es gehe ihm gut. Er warnte davor, den Klimawandel für nichtexistent zu halten, und bekräftigte einmal mehr, dass in der Kirche Platz für alle sei: „Ich würde sagen, dass es immer einen Platz gibt. Wenn der Pfarrer in einer Pfarrei nicht einladend wirkt – na gut, dann suchen Sie woanders, es gibt immer einen Platz, immer. Laufen Sie nicht vor der Kirche weg. Die Kirche ist sehr groß.“
(vatican news – sk)
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