Papst an Franziskaner: Seid Zeugen des Friedens und der Hoffnung
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Papst Franziskus - der sich selbst nach Franz von Assisi benannte - kennt den Heiligen und seine Geschichte gut, auch wenn er selbst dem Jesuitenorden angehört. Dass Franz von Assisi die Wundmale Jesu empfing, sei Ausdruck dafür gewesen, wie eng der Kontakt des Heiligen mit Christus gewesen sei, erklärte der Papst. Er rief die Ordensleute daher auf, die persönliche Begegnung mit Gott nie zu vernachlässigen.
„Fühlt euch gerufen, in eure Gemeinschaften und zu den Bruderschaften, in die Kirche und in die Welt ein bisschen dieser unendlichen Liebe zu bringen, die Gott dazu brachte, am Kreuz für uns zu sterben. Die große Nähe zu Ihm möge euch - wie bei Franz von Assisi - immer bescheidener, immer geeinter, immer freudiger und auf das Wesentliche konzentriert sein lassen. Liebt das Kreuz und seid aufmerksam für die Armen, seid Zeugen des Friedens und Propheten der Hoffnung, in dieser unserer Zeit, die sich so schwer damit tut, die Anwesenheit des Herrn zu erkennen. Möget ihr mit eurem geweihten Leben immer mehr Zeichen und Zeugnis sein für das Reich Gottes, der mitten unter den Menschen lebt und wächst."
Da sein für die Leidenden und Stigmatisierten
Papst Franziskus führte zur Bedeutung der Wundmale Jesu außerdem aus, dass diese alle Christen immer auch an die Leiden erinnerten, die Jesus für die Menschen auf sich nahm und dass sie zudem eine Einladung seien, besonders für alle leidenden Menschen da zu sein:
„Der Christ ist daher gerufen, sich besonders um alle zu kümmern, die ,stigmatisiert` werden, besonders da zu sein für alle, die gezeichnet sind vom Leben, die Narben haben aufgrund von Leiden und erlittenem Unrecht oder aufgrund begangener Fehler", führte das katholische Kirchenoberhaupt aus.
Sich besonders um alle Ausgegrenzten und vom Leben Gezeichneten zu kümmern, sei zudem auch wichtig für die Aufgabe, die Kirche wiederaufzubauen, der sich schon der Heilige Franziskus verschrieben hatte, betonte der Papst. Es sei dabei auch wichtig, sich nicht von Hindernissen, Ängsten oder Gegenwind aufhalten zu lassen, seien es die eigenen Widerstände oder äußere. Wichtig sei auch, sich selbst hinten anzustellen, sich von ,allem zu entkleiden', so wie es auch der heilige Franz tat:
„Das hat Franz von Assisi jeden Tag gemacht, vom Beginn mit den Leprakranken an, er hat sich selbst vergessen und für seinen Dienst hingegeben", betonte der Papst. Auch zum Thema Kleidung hatte er noch etwas zu sagen. Die Franziskaner tragen eine einfache Kutte, so wie Franz von Assisi, der als einst reicher Kaufmannssohn Haus und Hof verließ, als er seine Berufung spürte. Er legte alle reichen Gewänder ab und hüllte sich in eine einfache Kutte.
„Eure Kleidung erinnert an den heiligen Franz und an die Gnaden, die er erhalten hat. Geht so weiter. Und es ist auch egal, wenn ihr unter der Kutte Jeans tragt, das ist kein Problem, aber geht voran!"
Franziskus lobte die Ordensmänner auch als Beichtväter und rief bei dieser Gelegenheit einmal mehr dazu auf, stets zu vergeben.
Neues Papst-Gebet
wir schauen auf dich, der du mit den heiligen Wundmalen geschmückt bist,
um den Herrn Jesu lieben zu lernen,
die Brüder und Schwestern mit deiner Liebe, mit deiner Leidenschaft.
Mit dir fällt das Meditieren und Folgen
des armen und gekreuzigten Christus leichter.
Schenke uns, Franziskus,
die Frische deines Glaubens,
die Sicherheit deiner Hoffnung,
die Sanftheit deiner Nächstenliebe.
Lege Fürsprache für uns ein,
auf dass es uns süß erscheinen möge, die Lasten des Lebens zu tragen
und dass wir in Prüfungen verspüren mögen
die Zärtlichkeit des Herrn und den Balsam des Geistes.
Mögen unsere Wunden geheilt werden durch das Herz Christi,
um wie du zu Zeugen seiner Barmherzigkeit zu werden,
die weiter das Leben heilt und erneuert,
all jener, die ihn mit aufrichtigem Herzen suchen.
O Franziskus, der du dem Gekreuzigten gleich gemacht wurdest,
gib, dass deine Wundmale für uns und die Welt
strahlende Zeichen des Lebens und der Auferstehung sein mögen,
die neue Wege des Friedens und der Versöhnung aufzeigen. Amen.
(vatican news - sst)
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