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Franziskus empfing an diesem Donnerstag auch Maulen Ashimbayev, den Senatspräsidenten von Kasachstan Franziskus empfing an diesem Donnerstag auch Maulen Ashimbayev, den Senatspräsidenten von Kasachstan  (Vatican Media)

Papst wirbt für gesunde Laizität - und weniger Kriegsrhetorik

Ohne den „Respekt vor Diversität“ gibt es keine wirkliche Demokratie. Darauf hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag hingewiesen.

Gegenüber Besuchern aus Kasachstan sagte er, um „Harmonie zwischen den verschiedenen Religionen, Ethnien und Kulturen“ herzustellen, sei es sehr hilfreich, wenn der Staat „säkular“ ausgerichtet sei.

„Wir sprechen natürlich von einer gesunden Laizität, die Religion und Politik nicht vermischt, sondern zum Wohle beider unterscheidet, und die gleichzeitig den Religionen ihre wesentliche Rolle in der Gesellschaft im Dienste des Gemeinwohls zuerkennt. Darüber hinaus werden Frieden und soziale Harmonie … durch eine faire und gleiche Behandlung der verschiedenen ethnischen, auch religiösen und kulturellen Komponenten gefördert. Dies gilt für die Beschäftigung, den Zugang zu öffentlichen Ämtern und die Teilnahme am politischen und sozialen Leben des Landes, so dass sich niemand aufgrund seiner spezifischen Identität diskriminiert oder bevorzugt fühlt.“

Franziskus mit seinen zentralasiatischen Gästen
Franziskus mit seinen zentralasiatischen Gästen
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Für Gleichbehandlung der verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft

Vorbei die Zeiten, in denen Päpste mit der Trennung von Kirche und Staat im modernen Gemeinwesen gefremdelt haben. Auch Benedikt XVI. lobte 2011 in seiner berühmten Konzerthaus-Rede in Freiburg Säkularisierungen („sei es die Enteignung von Kirchengütern, sei es die Streichung von Privilegien oder ähnliches“) als Chance für die Kirche, sich auf ihren eigentlichen Auftrag zu besinnen.

Seinen Gästen aus Kasachstan legte Franziskus, der das Land vor zwei Jahren besucht hat, auch das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung ans Herz. Und schließlich war es ihm ein besonders Anliegen, sie auf das Thema Krieg und Frieden anzusprechen. Der Elefant im Raum war dabei natürlich Russlands Überfall auf die Ukraine, allerdings wurde der Papst in dieser Hinsicht nicht explizit.

„Heute sprechen zu viele, zu viele Stimmen vom Krieg“

„Heute sprechen zu viele, zu viele Stimmen vom Krieg: Kriegerische Rhetorik ist leider wieder in Mode. Das ist schlecht. Während da Worte des Hasses verbreitet werden, sterben Menschen in der Brutalität der Konflikte. Stattdessen sollten wir vom Frieden sprechen, vom Frieden träumen, die Erwartungen an den Frieden, die die wahren Erwartungen der Völker und Menschen sind, kreativ und konkret machen! Lasst uns alle Anstrengungen in diese Richtung unternehmen, im Dialog mit allen!“

Das Papst Franziskus immer wieder hartnäckig für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine wirbt, ist bekannt. Dass er damit Katholiken in der Ukraine vor den Kopf stößt, nimmt er in Kauf. Franziskus geht es darum, wegzukommen von einer Rhetorik der Waffen und jede noch so kleine Möglichkeit, zu einem Frieden zu kommen, nicht zu übersehen.

(vatican news – sk)
 

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04. April 2024, 10:10