Wortlaut: Papst Franziskus beim Regina Caeli, 14. April 2024
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag, einen schönen Sonntag!
Das heutige Evangelium führt uns heute zurück zum Abend des Ostertages. Die Apostel sind im Abendmahlssaal versammelt, als die beiden Jünger von Emmaus zurückkehren und von ihrer Begegnung mit Jesus berichten. Und während sie ihre Freude über diese Erfahrung zum Ausdruck bringen, erscheint der Auferstandene der ganzen Gemeinschaft. Jesus kommt gerade in dem Moment, in dem sie die Geschichte ihrer Begegnung mit ihm erzählen.
Das lässt mich denken, dass es schön ist zu teilen, es ist wichtig, den Glauben zu teilen! Diese Erzählung lässt uns daran denken, wie bedeutsam es ist, den Glauben an den Auferstandenen miteinander zu teilen.
Tausend Botschaften
Jeden Tag werden wir mit tausend Botschaften bombardiert. Viele sind oberflächlich und nutzlos, andere offenbaren eine indiskrete Neugier oder, was noch schlimmer ist, entspringen Klatsch und Bosheit. Es sind Nachrichten, die keinen Zweck erfüllen, sondern sogar schaden. Aber es gibt auch gute, positive und aufbauende Nachrichten, und wir alle wissen, wie gut es ist, auch gute Dinge zu hören, und wie viel besser wir uns fühlen, wenn dies geschieht. Es ist auch gut, die Wirklichkeiten mitzuteilen, die unser Leben - im Guten wie im Schlechten - berührt haben, damit wir anderen helfen können.
Begegnung mit Jesus
Dennoch gibt es eine Sache, über die wir uns oft schwer tun zu sprechen. Worüber? Über die schönste Sache, über die wir zu sprechen haben: unsere Begegnung mit Jesus. Jeder von uns hat den Herrn getroffen, und wir haben Schwierigkeiten, darüber zu berichten. Jeder könnte so viel darüber erzählen: zu sehen, wie der Herr uns berührt hat und dies teilen.
Und zwar nicht, indem wir andere belehren, sondern indem wir die einzigartigen Momente teilen, in denen wir den Herrn lebendig und nahe wahrgenommen haben, der die Freude in unseren Herzen entzündet oder die Tränen abgewischt hat, der Zuversicht und Trost, Kraft und Begeisterung oder Vergebung und Zärtlichkeit vermittelt hat. Diese Begegnungen, die jeder von uns mit dem Herrn gehabt hat - sie zu teilen und weiterzugeben!
Entscheidende Glaubensmomente
Es ist wichtig, dies in der Familie, in der Gemeinschaft oder mit Freunden zu teilen. Ebenso ist es gut, über die guten Eingebungen zu sprechen, die uns im Leben geleitet haben, über die guten Gedanken und Gefühle, die uns sehr helfen weiterzugehen, und auch über die Anstrengungen und Mühen, die wir unternommen haben, um im Leben des Glaubens voranzukommen, vielleicht sogar, um zu bereuen und unsere Schritte zurückzuverfolgen.
Wenn wir das tun, wird Jesus uns überraschen und unsere Begegnungen und unsere Umgebung noch schöner machen, so wie er es bei den Emmaus-Jüngern am Abend des Ostersonntags getan hat.
Begegnungsorte mit Gott
Versuchen wir also, uns jetzt an einen starken Moment in unserem Leben zu erinnern, an eine entscheidende Begegnung mit Jesus. Jeder hat sie gehabt, jeder hat eine Begegnung mit dem Herrn gehabt. Halten wir ein wenig Stille und denken wir nach: Wann habe ich den Herrn gefunden? Wann ist der Herr mir nahe gekommen? Lasst uns in der Stille nachdenken. Und diese Begegnung mit dem Herrn, habe ich sie geteilt, um dem Herrn die Ehre zu geben? Und auch, habe ich anderen zugehört, wenn sie mir von dieser Begegnung mit Jesus erzählten?
Möge die Gottesmutter uns helfen, unseren Glauben weiterzugeben, damit unsere Gemeinschaften mehr und mehr zu Orten der Begegnung mit dem Herrn werden.
(vatican news - wd/pr)
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