Suche

Papst Franziskus bei der Audienz Papst Franziskus bei der Audienz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst über Krieg: „Kindern ihr Lächeln wiedergeben“

„Sie haben ihr Lächeln verloren“: Papst Franziskus hat am Montag den Blick auf das Leiden von Minderjährigen in Kriegsregionen gelenkt. Die Schulbrüder von Ploërmel rief er bei einer Audienz im Vatikan dazu auf, sich um solche Kinder zu kümmern.

Anne Preckel – Vatikanstadt

„In Ländern, in denen Krieg herrscht, spielen Kinder - auch unter Bomben“, kam Franziskus bei der Audienz am Montagmorgen auf Konfliktherde der Welt zu sprechen. „Wenn man Fotos aus diesen Ländern sieht, sieht man spielende Kinder; aber eines fällt mir auf: Wenn Kinder aus der Ukraine nach Rom kommen, die hierhergezogen sind und hier leben, lächeln diese Kinder nicht: Sie haben ihr Lächeln verloren. Das ist die Folge des Krieges: Die Kinder verlieren ihr Lächeln“, so der Papst.

„Arbeiten Sie, damit sie die Fähigkeit zu lächeln wiedererlangen“, appellierte er an seine Gäste. „Diese Kinder, diese jungen Menschen, diese Menschen haben auch Träume, aber heute sind sie aus so vielen Gründen zerbrochen. Helfen Sie ihnen, ihre Träume wieder zu erleben, an sie zu glauben und sie zu verwirklichen!“

Der Papst wandte sich an die „Schulbrüder von Ploërmel“ (FICP), die derzeit in Rom zu ihrem Generalkapitel zusammenkommen. Die 1819 in Nordfrankreich gegründete katholische Bruderschaft ist heute in verschiedenen Weltgegenden im Bereich christliche Bildung und Erziehung engagiert.

Zum Nachhören

„Ihr arbeitet in Regionen der Welt, in denen Armut, Jugendarbeitslosigkeit und soziale Krisen aller Art wüten“, beschrieb Franziskus diesen Dienst. Er rief die Bruderschaft dazu auf, sich wie „Väter“ um „Ausgestoßene“, „vom Leben Verwundete“ und Menschen am Rande zu kümmern:

„Möge eure Anwesenheit eine Quelle der Hoffnung für viele sein. Mögen sie in eurem Geist der Brüderlichkeit und des Willkommens ein anderes Gesicht der Menschheit erkennen, das durch Kriege, Gleichgültigkeit und die Ausgrenzung der Schwächsten entstellt ist.“

Der Papst rief die Ordensvertreter dazu auf, in ihren Einsatzgebieten „Sauerteig Gottes inmitten der Menschheit“ (vgl. Evangelii gaudium, 114) zu sein und bei ihrer Mission eng mit Gläubigen und Diözesen zusammenzuarbeiten. Im kirchlichen Leben gelte es, einen Geist der Geschwisterlichkeit zu pflegen, schärfte Franziskus ein. Insbesondere solle man davon absehen, schlecht über andere zu reden.

„Haltet in eurem Leben jeden Geist des Stolzes, der Abschottung, der Spaltung und des Klatsches fern. Klatsch und Tratsch schadet den Ordensgemeinschaften sehr. Ein guter Vorsatz für einen Ordensmann oder eine Ordensfrau wäre es, sich jedes Mal auf die Zunge zu beißen, wenn er oder sie Lust hat, über andere zu lästern. Das wäre doch ein guter Vorsatz, oder?“, regte Franziskus an.

Das Zweihundertjahrjubiläum des Ordens, das in diesem Jahr begangen wird, sei Gelegenheit, „zu den grundlegenden Einsichten zurückzukehren, die den ehrwürdigen (Generalvikar des Bistums Vannes, Anm.) Jean-Marie de La Mennais (1780–1869) und Pfarrer Gabriel Dashayes (1767-1841) geleitet haben“, so Franziskus mit Verweis auf die Ordensgründer der Schulbrüder von Ploërmel.

(vatican news - pr)


 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

22. April 2024, 11:01