Kurzausflug: Papst spricht mit Priestern am Rande Roms
Über den zuvor nicht öffentlich gemachten Besuch in der Pfarrei Sant’Enrico im Stadtteil Casal Monastero informierte das vatikanische Presseamt am Nachmittag. Der Papst setzte damit seine Kurzbesuche in Pfarreien der Hauptstadtdiözese fort, die er seit einigen Monaten macht, um sich mit dem örtlichen Klerus und Gläubigen auszutauschen.
Priester, Jugend, Barmherzigkeit
Das Treffen von diesem Freitag in der Pfarrei Sant‘Enrico fand ab 16 Uhr hinter verschlossenen Türen statt. 35 Priester, der Gemeindepfarrer und der örtliche Weihbischof nahmen teil. Im Pfarrsaal betete Franziskus mit den Priestern, tauschte sich mit ihnen aus und beantwortete Fragen, vor allem zu pastoralen Themen. Die Begegnung dauerte etwa eineinhalb Stunden; dabei ging es um die Themen Jugendpastoral, Barmherzigkeit für kirchenferne Menschen, darunter auch ehemalige Priester, Vorbereitungen für das Heilige Jahr 2025 sowie Fragen der Priesterausbildung wie etwa die Präsenz von Frauen im Ausbildungsprozess.
Auch Gefängnisseelsorger mit dabei
Unter den Anwesenden befanden sich auch einige Seelsorger aus der römischen Haftanstalt Rebibbia, die den Papst bereits bei seinem Besuch im Frauengefängnis anlässlich der Coena Domini-Messe am Gründonnerstag getroffen hatten. Ihre Anwesenheit bot die Gelegenheit, die schwierigen Umstände in den Gefängnissen zu thematisieren, angefangen bei der Selbstmordproblematik bis hin zur Begleitung der Insassen. Einige der Gefängniskapläne schilderten dem Papst, dass Arbeit und Studium in der Haft oft Chancen für die Insassen zu einem Neuanfang und einer gesellschaftlichen Reintegration böten.
Eine besondere Unterschrift auf dem Gips
Etwa 50 Gläubige versammelten sich draußen vor dem Gebäude, um Franziskus zu sehen, dessen Besuch nicht angekündigt wurde. Franziskus schüttelte Hände, segnete Kinder und signierte den Gipsarm eines kleinen Jungen.
In dem Stadtrandviertel außerhalb der Ringstraße „Raccordo Anulare“ leben viele Familien. Insgesamt umfasst die lokale Gemeinde etwa 10.000 Gläubige. Franziskus ist der zweite Papst vor Ort; Johannes Paul II. besuchte die Pfarrei Sant’Enrico im Februar 2002 zum Auftakt der Fastenzeit. Der Bischof von Rom und amtierende Papst hatte im September, November und Dezember 2023 ähnliche Besuche unternommen. Franziskus hat oft betont, dass sich Bischöfe um ihre Priester und Gläubigern kümmern sollten. Er hat in seinem Pontifikat neben solchen Pfarreien ebenso Orte wie Gefängnisse oder andere ,Randgebiete' des gesellschaftlichen Lebens aufgesucht.
- aktualisiert 21:00: Video und Gesprächsinhalte -
(vatican news – pr/ mit Infos von Salvatore Cernuzio)
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