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Franziskus: „Werden Sie fleißige Träumer!“

Einen ungewöhnlichen Rat hat Papst Franziskus an diesem Montag Vertretern der Loyola-Universität von Chicago mitgegeben: Er wünsche ihnen, dass sie „fleißige Träumer“ würden.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Um im Leben voranzukommen, muss man träumen“, so der Papst bei der Audienz im Vatikan. „Einem Menschen, der nicht mehr träumen kann, fehlt die Kreativität, fehlt die Poesie, und ein Leben ohne Poesie funktioniert nicht.“

Die angesehene Loyola-Universität hat ihren Campus in Chicago Downtown; sie wird vom Jesuitenorden geleitet, dem auch der Papst angehört. In den letzten Tagen haben die Angehörigen des Kuratoriums der Uni eine Pilgerreise zu den Orten durchgeführt, die mit dem hl. Ignatius von Loyola verbunden sind. Der baskische Adlige Ignatius war im 16. Jahrhundert der Gründer des Jesuitenordens.

Der hl. Ignatius von Loyola
Der hl. Ignatius von Loyola

„Vorwärts gehen von den Wurzeln aus“

„Bewahren Sie sich in Ihrem Inneren immer diese Sehnsucht zu gehen, zu pilgern“, so Franziskus. „Kehren Sie zu den Wurzeln zurück, um voranzukommen… Vorwärts gehen von den Wurzeln aus… Die Wurzeln Ihrer Institution liegen in der Erfahrung des Gründers, der Gott immer an die erste Stelle gesetzt hat und ständig auf der Suche nach dem Willen Gottes war. Dies führte bei ihm zu einem eifrigen Streben nach Dienst. Er ging hinaus, um zu dienen. Möge sein geistlicher Weg, der von Unterscheidungsvermögen und Engagement für Gerechtigkeit geprägt war, auch Ihr Leben und Handeln inspirieren und leiten.“

Der Papst empfängt das Kuratorium der Loyola-Uni von Chicago - ein Bericht von Radio Vatikan

Der Papst ermutigte seine Zuhörer auch, „Zeugen der Hoffnung“ in einer von Spaltungen und Konflikten geprägten Welt zu sein. Universitäten könnten die Welt verbessern, ja sie hätten in komplizierten Zeiten eine „entscheidende Rolle“.

„Sie haben nicht nur die Aufgabe, brillante Köpfe auszubilden, sondern auch großzügige Herzen und ein Gewissen zu kultivieren, das auf die Würde jedes Menschen achtet. Bildung findet auf drei Ebenen statt: mit dem Kopf, dem Herzen und den Händen. Denke, was du fühlst und tust, fühle, was du denkst und tust, tue, was du denkst und fühlst.“

Bildung ist nicht nur Vermittlung von Wissen

Bildung sei mehr als die reine Vermittlung von Wissen; es gehe darum, Menschen zu formen, die fähig seien, Versöhnung und Gerechtigkeit zu verkörpern. „Geist, Herz und Hände können nicht getrennt voneinander wachsen, und nur gemeinsam können sie sich mit der Realität und den Anforderungen der Zeit auseinandersetzen.“

Die Welt brauche heute Männer und Frauen, die bereit seien, ihre Fähigkeiten in den Dienst der anderen zu stellen, führte der Papst weiter aus. Nur dann gebe es Aussichten darauf, dass die Welt „Frieden finden“ könne.

Der Horizont der Hoffnung

„ohne Hoffnung kann man nicht leben“

„Das fällt mir heute sehr auf: In der Krisensituation der Weltordnung scheint ein Horizont der Hoffnung zu fehlen. Und ohne Hoffnung kann man nicht leben. Vergessen wir nicht die Hoffnung, die der Anker am Ufer ist, und wir sind die, die sich ans Seil klammern. Die Hoffnung enttäuscht nie.“

(vatican news – sk)
 

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20. Mai 2024, 09:47