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Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in der Audienzhalle Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in der Audienzhalle  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst: Nicht Vernunft, sondern Angst bedroht Glauben

Die größte Gefahr für den Glauben ist Papst Franziskus zufolge nicht die Vernunft oder der Intellekt, sondern die Angst. Deshalb sei der Glaube „die erste Gabe“, die Christen in der Taufe empfangen, sagte Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan.

„Der Glaube ist die Tugend, die den Christen ausmacht“, erklärte der Papst in seiner Katechese. Christsein bedeute nicht in erster Linie, „eine Kultur und die dazugehörigen Werte zu akzeptieren“, sondern eine Verbindung mit Gott zu akzeptieren und zu pflegen.

Viele würden leider „zwanghaft betonen“, die Vernunft stehe dem Glauben entgegen. Franziskus verwies in seiner Argumentation indessen auf die Episode bei Markus, in der die Jünger im Boot in einen Sturm geraten und dann in Panik und „sogar wütend“ den schlafenden Jesus wecken, damit er sie rette. „Sie merken nicht, dass sie die Lösung direkt vor ihren Augen haben: Jesus ist mit ihnen im Boot, mitten im Sturm“, erklärte der Papst. Deshalb habe Jesus die Jünger gefragt: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“

„Christliche Eltern wissen, dass ein Kind, das mit dem Glauben ausgestattet ist, auch inmitten der Prüfungen des Lebens nicht in der Angst ertrinken wird“

Christliche Mütter und Väter seien sich darüber im Klaren, dass sie die Gnade des Glaubens auch für ihre Kinder erbitten müssten, so der Papst weiter. Genau das geschehe in der Taufe. „Christliche Eltern wissen, dass ein Kind, das mit dem Glauben ausgestattet ist, auch inmitten der Prüfungen des Lebens nicht in der Angst ertrinken wird.“

Hier zum Hören:

Natürlich zeige sich im Leben, dass der Glaube manchmal fehlt, fuhr der Papst fort. Jesus habe nicht umsonst seinen eigenen Jüngern „Kleingläubigkeit" vorgeworfen. Dennoch sei der Glaube „die einzige Tugend, um die wir andere beneiden dürfen. Denn wer den Glauben hat, dem wohnt eine Kraft inne, die nicht nur menschlich ist; der Glaube ,entfesselt' in uns nämlich die Gnade, öffnet den Geist für das Geheimnis Gottes.“

Franziskus spricht in seiner aktuellen Katechesenreihe bei der Generalaudienz über die christlichen Tugenden. Nach der ersten der drei sogenannten „göttlichen Tugenden“, dem Glauben, geht es demnach bei den kommenden beiden Mittwochsaudienzen um Hoffnung und Liebe. Franziskus' Vorgänger Papst Benedikt XVI. hatte über die drei göttlichen Tugenden je eine Enzyklika vorgelegt; die letzte, über den Glauben, war beim Amtsverzicht des deutschen Papstes unvollendet, Franziskus stellte sie fertig. Lumen fidei („Licht des Glaubens“) erschien am 29. Juni 2013 und gilt als erste gemeinsame Enzyklika zweier Päpste in der Kirchengeschichte.

(vatican news – gs)

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01. Mai 2024, 10:54