Papst Franziskus: „Demut ist alles“
Stefan v. Kempis – Vatikanstadt
Zwar taucht die Demut, wie der Papst einräumte, in den offiziellen kirchlichen Listen der Tugenden gar nicht auf. Aber dennoch bilde sie „das Fundament des christlichen Lebens“.
„Sie ist der große Gegenspieler des tödlichsten aller Laster, d.h. des Hochmuts. Während Stolz und Hochmut das menschliche Herz aufblähen und uns größer erscheinen lassen, als wir sind, rückt die Demut alles wieder ins rechte Licht: Wir sind wunderbare, aber begrenzte Geschöpfe mit Tugenden und Schwächen.“
„Sich vom Dämon des Hochmuts befreien“
Was also tun, um sich vom „Dämon des Hochmuts“ zu befreien? Franziskus nannte dafür ein einfaches Rezept, nämlich: den Sternenhimmel betrachten. Dann rücke alles wieder ins rechte Maß. „Wie es der Psalm sagt: ‚Wenn ich den Himmel sehe, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?‘ (8,4-5).“
Demut, das sei das „Gefühl des eigenen Kleinseins“. Genau darauf ziele Jesus mit seiner ersten Seligpreisung: „Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 5,3). „Es ist die erste Seligpreisung, weil sie die Grundlage für die folgenden ist: Sanftmut, Barmherzigkeit, Reinheit des Herzens entspringen ja aus diesem inneren Gefühl des Kleinseins. Die Demut ist das Tor zu allen Tugenden.“
„Eine Tugend aus Granit“
Als Modell der Demut stellte Franziskus Maria, die Mutter Jesu, vor. „Sie selbst ist die erste, die staunt, als der Engel ihr die Ankündigung Gottes überbringt… Gott ist sozusagen vom Kleinsein Mariens angezogen... Er wird auch von unserem Kleinsein angezogen…“ Demut, das sei „eine Tugend aus Granit“: die Quelle des Friedens in der Welt und in der Kirche. „Wo keine Demut ist, herrschen Krieg, Unfrieden, Spaltung.“
Nächste Woche kommt etwas Neues
Es war nach Franziskus‘ Angaben der letzte Teil seiner Katechesenreihe über Laster und Tugenden. Und das bedeutet: Nächste Woche startet bei der Generalaudienz ein neuer Zyklus. Wozu genau, das kann man bislang nur raten.
(vatican news)
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