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Teilnehmer am Welttreffen für menschliche Geschwisterlichkeit Teilnehmer am Welttreffen für menschliche Geschwisterlichkeit  (Vatican Media)

Papst: Krieg ist eine Täuschung, politischer Friede braucht Friede des Herzens

Angesichts eines „Planeten in Flammen“ ein deutliches „Nein“ zu Krieg und ein „Ja“ zu Frieden zu sprechen: Dieses Vorhaben würdigte Franziskus an diesem Samstag bei einer Audienz für die Teilnehmer an dem Welttreffen #BeHuman, das von der Stiftung „Fratelli tutti“ gefördert wird und dieser Tag in Rom stattfand. Unter ihnen waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Friedensnobelpreisträger.

Francesca Sabatinelli und Christine Seuss - Vatikanstadt

„Krieg ist eine Täuschung“ und immer, unter allen Umständen, eine „Niederlage“: Darauf machte Franziskus an diesem Samstag einmal mehr aufmerksam, als er die Teilnehmer an dem von der Stiftung „Fratelli tutti“ geförderten Welttreffen zur menschlichen Geschwisterlichkeit mit dem Titel „#BeHuman“ empfing. Hochkarätige Persönlichkeiten waren dieser Tage in Rom versammelt, um mit einer „Charta des Menschen“ den Grundstein für eine Bewegung zu legen, die für ein definitives „Nein“ zum Krieg und ein „Ja“ zum Frieden stehe. Diese Absicht würdigte Franziskus angesichts eines „Planeten in Flammen“:

„Auf einem Planeten in Flammen habt ihr euch mit der Absicht versammelt, euer Nein zum Krieg und euer Ja zum Frieden zu wiederholen, indem ihr die Menschlichkeit bezeugt, die uns eint und uns als Geschwister erkennen lässt, in der gegenseitigen Gabe der jeweiligen kulturellen Unterschiede.“

„Krieg ist eine Täuschung, Krieg ist immer eine Niederlage“

Hier der Beitrag zum Nachhören

Erneut erteilte Franziskus in diesem Zusammenhang der Kriegstreiberei und der Idee einer „Abschreckung durch Angst“ eine Absage:

„Krieg ist eine Täuschung, Krieg ist immer eine Niederlage, ebenso wie die Idee einer internationalen Sicherheit, die auf der Abschreckung durch Angst beruht. Das ist eine weitere Täuschung. Um einen dauerhaften Frieden zu sichern, müssen wir zur Anerkennung unserer gemeinsamen Menschlichkeit zurückkehren und die Geschwisterlichkeit in den Mittelpunkt des Lebens der Menschen stellen.“

Nur so werde es uns gelingen, „ein Modell des Zusammenlebens zu entwickeln, das der Menschheitsfamilie eine Zukunft gibt“, fuhr Franziskus vor seinen rund 350 Gästen fort, die dieser Tage über Wege und Möglichkeiten eines durch Geschwisterlichkeit getragenen Friedens diskutierten: „Der politische Frieden braucht den Frieden der Herzen, damit sich die Menschen in dem Vertrauen begegnen können, dass das Leben immer über alle Formen des Todes triumphiert.“

Die Menschlichkeit, die eint

Der Papst bezeichnete seine engagierten Besucher als Zeugen der Menschlichkeit, die vereine und sie „in der gegenseitigen Gabe ihrer jeweiligen kulturellen Unterschiede als Geschwister erkennen“ lasse. Es gelte, „die Kunst eines wahrhaft menschlichen Zusammenlebens“ wachsen zu lassen, was nur dank des Mitgefühls möglich sei, „der Schlüsselhaltung, die allen Geschwistern angeboten wird“ und die es, wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, erlaube, „ein Bruder des anderen“ zu werden. Franziskus ermutigte in diesem Zusammenhang die Teilnehmer des Treffens, eine von ihnen avisierte „Bewegung der Geschwisterlichkeit“ ins Leben zu rufen, um der Zivilgesellschaft „einige Vorschläge zu unterbreiten, die sich auf die Würde der menschlichen Person stützen, um eine gute Politik auf der Grundlage des Prinzips der Geschwisterlichkeit aufzubauen“:

„Ich begrüße diese Entscheidung und ermutige Sie, mit Ihrer Arbeit der stillen Aussaat fortzufahren. Daraus kann eine ,Charta des Menschen‘ entstehen (…), die neben den Rechten auch das Verhalten und die praktischen Gründe dafür enthält, was uns im Leben menschlicher werden lässt.“

Papst Franziskus und die Teilnehmer an #BeHuman
Papst Franziskus und die Teilnehmer an #BeHuman

Prophetische Geste der Nächstenliebe 

Dabei sollten sie sich nicht entmutigen lassen, so Franziskus, der den anwesenden Friedensnobelpreisträgern, die im vergangenen Jahr, am 10. Juni, die „Erklärung über die menschliche Geschwisterlichkeit“ verfasst hatten, für ihr „Engagement für den Wiederaufbau einer ,Grammatik des Menschlichen‘“, dankte, „auf die sich Entscheidungen und Verhaltensweisen stützen können“. Es gelte in diesem Zusammenhang, die „Spiritualität der Geschwisterlichkeit“ voranzutreiben, „die Rolle der multilateralen Gremien“ zu fördern und auch die jungen Menschen zu beobachten und von ihnen zu lernen.

Im Rahmen und zum Abschluss des Welttreffens werden sich junge Menschen an diesem Samstagabend ab 21 Uhr in der Säulenhalle des Petersdoms versammeln, um – wie bereits im Vorjahr - eine „Umarmung des Friedens“ zu formen, die, so der Wunsch des Papstes, „eine Verpflichtung des Lebens und eine prophetische Geste der Nächstenliebe“ werden solle. Künstler von Weltrang werden den feierlichen Abschluss des Treffens gestalten.

Treffen mit Kindern

Franziskus selbst wird am Samstag ab 17 Uhr am Runden Tisch zu Kinderfragen in der Synodenaula teilnehmen. Vatican News überträgt die Veranstaltung mit italienischem Kommentar bereits ab 16 Uhr über Youtube und die italienischsprachige Homepage. Auch der Abschluss des Welttreffens kann über die italienische Webseite ab 21.30 Uhr verfolgt werden.

(vatican news)

Das Treffen mit den Kindern

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11. Mai 2024, 12:26