Papst: Sich von Gott berühren lassen
Valerie Nusser - Vatikanstadt
„Lassen wir uns vom Herrn berühren, von seinem Wort, von seiner Liebe?“, fragte Franziskus bei seiner Auslegung des Tagesevangeliums. Jesus habe keine Angst davor gehabt, andere zu berühren und sich berühren zu lassen. So heilte er durch seine Berührung in der Geschichte des Markusevangeliums zwei Frauen, die als unrein galten. Eine, weil sie blutete und die andere, weil sie tot war.
Keine Trennung in reine und unreine Menschen
In der biblischen Geschichte stelle Jesus ein religiöses Missverständnis in Frage und erkläre, dass Gott eben nicht „die Reinen auf der einen und die Unreinen auf der anderen Seite voneinander trennt“. Unreinheit komme nicht „von Nahrung, Krankheit oder gar vom Tod, sondern von einem unreinen Herz“, so der Papst. Gott halte uns aber angesichts unserer Leiden und Sünden nicht auf Distanz. „Er schämt sich nicht für uns, er verurteilt uns nicht; im Gegenteil, er nähert sich, um sich berühren zu lassen und uns zu berühren, und er lässt uns immer vom Tod auferstehen. Er nimmt uns immer an der Hand und sagt: Tochter, Sohn, steh auf!“, erklärte Franziskus. Gott habe alle Sünden auf sich genommen, um uns zu retten. „Das ist schön, oder?“, so der Papst an die Gläubigen auf dem Petersplatz.
Eine Kirche und Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt
Das Kirchenoberhaupt forderte die Gläubigen auf, das Bild Jesu in ihren Herzen zu verankern und fragte: „Treten wir in Beziehung zu unseren Brüdern und Schwestern und bieten ihnen eine helfende Hand, um wieder aufzustehen, oder halten wir Abstand und stempeln die Menschen nach unserem Geschmack und unseren Vorlieben ab?“. Gott diskriminiere niemanden, „weil er alle Menschen liebt“. „Ich frage euch: Gott, der Herr Jesu, stempelt er die Menschen ab? Beantwortet euch diese Frage: Stempelt Gott die Menschen ab? Und ich, stempele ich die Menschen ab?“ „Wir brauchen eine Kirche und eine Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt“, so Papst Franziskus am Ende seiner Katechese. Jeder solle mit seiner eigenen Geschichte ohne Schubladendenken und Vorurteile aufgenommen und geliebt werden, so der Appell des Papstes.
(vatican news)
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