Papst: Begegnung mit Migranten ist Begegnung mit Christus
Franziskus erinnert in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag des Migranten und Flüchtlings auch daran, wie viele religiöse Gegenstände die Migranten auf ihren teils verzweifelten Reise mit sich führen, in der Hoffnung und Gewissheit, in Gesellschaft Gottes zu reisen.
Migration und Synodalität
Direkt zu Beginn seiner Überlegungen verweist Franziskus auf die Synode zur Synodalität, die dazu beigetragen habe, „das Verständnis von Synodalität als ursprünglicher Berufung der Kirche zu vertiefen.“ Diese Erfahrung der synodalen Dimension erlaube es der Kirche, ihr eigenes „Unterwegssein“ wiederzuentdecken, als „migrierendes“ Volk Gottes auf dem Weg zur endgültigen Begegnung mit dem Herrn:
„Ebenso kann man in den Migranten unserer Zeit, wie in denen einer jeden Epoche, ein lebendiges Abbild des Gottesvolkes auf dem Weg in die ewige Heimat sehen“, so Franziskus, der in seiner Botschaft insbesondere auf die Parallelen zwischen dem biblischen Exodus und dem Schicksal der Migranten hinweist: Wie das Volk Israel zur Zeit Moses flöhen Migranten oft vor „Unterdrückung und Übergriffen, vor Unsicherheit und Diskriminierung, vor mangelnden Entwicklungsperspektiven“, ebenso stießen sie auf ihrer Reise auf viele Hindernisse: „Sie sind vor Durst und Hunger erschöpft; sie sind von Mühsal und Krankheit ausgelaugt; sie werden von der Verzweiflung versucht.“
Gott begleitet sein Volk
Doch das Wesentliche des biblischen wie eines jeden Exodus sei, dass „Gott seinem Volk und allen seinen Kindern – aller Zeiten und aller Orte – vorausgeht und sie begleitet“, versichert Franziskus. Eine Gewissheit und Hoffnung, die durch die vielen christlichen Gegenstände bestätigt wird, die Migranten auf ihrem gefährlichen Weg mit sich tragen, gibt der Papst zu bedenken, vielleicht auch eingedenk der von einem Migrantenboot stammenden englischsprachigen Bibel, die ihm 2017 durch Mitglieder der italienischen Katholischen Aktion überreicht wurde und die Franziskus damals sichtlich bewegt geküsst hatte:
„Wie viele Bibeln, Evangelien, Gebetsbücher und Rosenkränze begleiten die Migranten auf ihren Wegen durch Wüsten, Flüsse, Meere und über die Grenzen aller Kontinente!“
Nicht nur vertrauten sich die Flüchtenden vor ihrer Abreise Gott an, sondern sie riefen ihn auch in Zeiten der Not an, suchten seinen „Trost in Zeiten der Verzweiflung“, erinnert der Papst, der gleichzeitig darauf hinweist, dass dieses Vertrauen nicht vergebens sei: „Dank ihm gibt es entlang des Weges gute Samariter. Ihm vertrauen sie im Gebet ihre Hoffnungen an.“
Gott begleite sein Volk nicht nur, sondern identifiziere sich auch insbesondere mit „den Letzten, den Armen, den Ausgegrenzten“, weshalb eine Begegnung mit Migranten oder Menschen in Not auch eine „Begegnung mit Christus“ darstelle, wiederholt Franziskus eine oft geäußerte Aussage, bevor er abschließend zu Gebet aufruft:
„An diesem Tag, der den Migranten und Flüchtlingen gewidmet ist, beten wir gemeinsam für all jene, die ihre Heimat auf der Suche nach einem Leben in Würde verlassen mussten. Fühlen wir uns zusammen mit ihnen auf dem Weg, begeben wir uns gemeinsam auf ,Synode‘“.
Dabei lädt der Papst nicht dazu ein, für die Menschen auf der Flucht zu beten, sondern schlägt auch ein eigens verfasstes Gebet vor, in dem die zentralen Gedanken seiner Botschaft erneut aufscheinen.
(vatican news - cs)
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