Papst an Fokolar-Präsidentin: „Ich bete viel für Ihr Heimatland”
Es sei der Heilige Geist, der Wege des Dialogs und der Begegnung eröffne, die manchmal überraschend seien, erinnerte der Papst während der Audienz an diesem Montag. So sei es geschehen vor mehr als fünfzig Jahren in Algerien, wo eine rein muslimische Gemeinschaft entstand, die sich der Bewegung anschloss. Und so war es auch bei den Begegnungen von Chiara Lubich, der Fokolar-Gründerin, mit den Führern der verschiedenen Religionen, fügte der Papst hinzu und zählte die Gemeinschaften auf, die sich angeschlossen haben: Buddhisten, Muslime, Hindus, Juden, Sikhs und andere. „Ein Dialog, der sich bis heute entwickelt hat, wie Ihre Anwesenheit heute beweist“, sagte der Papst.
Das Fundament, auf dem diese Erfahrung ruhe, sei die Liebe Gottes, die sich in gegenseitiger Liebe, im Zuhören, im Vertrauen, in der Gastfreundschaft und im gegenseitigen Kennenlernen unter voller Achtung der Identität des anderen verwirkliche, erläuterte das katholische Kirchenoberhaupt. Dann erinnerte der Papst: „Im Laufe der Zeit sind Freundschaft und Zusammenarbeit gewachsen in dem Bemühen, gemeinsam auf den Schrei der Armen zu antworten, in der Sorge um die Schöpfung, im Einsatz für den Frieden. Auf diesem Weg haben einige nichtchristliche Brüder und Schwestern die Spiritualität des Werkes Mariens oder einige seiner charakteristischen Züge übernommen und leben sie in ihrem Volk. Mit diesen Menschen gehen wir über den Dialog hinaus, wir fühlen uns als Brüder und Schwestern, wir teilen den Traum von einer geeinteren Welt, in der Harmonie der Vielfalt.“
Das Zeugnis der Fokolarbewegung sei ein Grund zur Freude und ein Grund zum Trost, vor allem in dieser konfliktreichen Zeit, in der die Religion oft instrumentalisiert wird, um Konfrontationen zu schüren. Der interreligiöse Dialog sei im Gegenteil „eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Welt und daher eine Pflicht für Christen wie auch für andere Religionsgemeinschaften“, so Franziskus.
Hintergrund
Margaret Karram wurde als katholische Araberin in Haifa geboren. Sie wuchs in einer Familie auf, in der ihr eine große Offenheit für andere Religionen und Kulturen vermittelt wurde. Ihr Vater Boulos Karram war Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Am 31. Januar 2021 wurde sie für sechs Jahre zur 3. Präsidentin der Fokolarbewegung gewählt und am 1. Februar 2021 statutengemäß vom Dikasterium für die Laien bestätigt.[3] Sie ist damit die zweite Nachfolgerin von Chiara Lubich, der Gründerin der internationalen, ökumenischen Bewegung und zugleich die erste Nicht-Italienerin in diesem Amt, das laut Statuten grundsätzlich Frauen vorbehalten ist.
(vatican news - mg)
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